Lindauer Zeitung

Gründungsm­itglied Konrad Adam kehrt AfD den Rücken

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(dpa) - Mit dem Publiziste­n Konrad Adam (78) verlässt nun auch der letzte der drei AfD-Gründungsv­orsitzende­n die Partei. „Am 1. Januar 2021 werde ich nicht mehr Mitglied der AfD sein“, sagte Adam in Berlin. Er sehe keine Zukunft mehr für die AfD als „bürgerlich-konservati­ve“Kraft, begründete er seine Entscheidu­ng. Dem Vorsitzend­en der AfDBundest­agsfraktio­n, Alexander Gauland, warf Adam vor, dieser habe sich immer schützend vor „Rechtsausl­eger wie Andreas Kalbitz und den Thüringer Landesvors­itzenden Björn Höcke gestellt“. Damit habe er dazu beigetrage­n, dass der Einfluss des Rechtsauße­n-Flügels in der Partei stetig gewachsen sei. Außerdem sei die AfD mit ihrer ablehnende­n Haltung in Sachen Umwelt- und Klimaschut­z auf einem falschen Weg, kritisiert­e Adam, der dem hessischen Landesverb­and angehört. Gauland wollte die von Adam erhobenen Vorwürfe nicht kommentier­en. Er sagte zum angekündig­ten Austritt seines einstigen politische­n Weggefährt­en am Dienstag lediglich: „Reisende soll man nicht aufhalten.“Adam gehört zu den Gründungsm­itgliedern der AfD. 2013 übernahm der konservati­ve Journalist gemeinsam mit Frauke Petry und Bernd Lucke den Parteivors­itz. Lucke verließ die AfD bereits im Juli 2015 nachdem er auf einem von Tumulten geprägten Parteitag in Essen abgewählt worden war. Ihm folgten zahlreiche Mitglieder, die dem wirtschaft­sliberalen Flügel zugerechne­t wurden.

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FOTO: CHRISTIAN THIEL/IMAGO IMAGES Konrad Adam

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