Lindauer Zeitung

Mutti und das Mietergene­sungswerk

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Ja, ja – das Leben ist in der Tat kein Honigkuche­npferdesch­leck-Ponyhof. Eine Existenz als Mieter schon gar nicht. Während Immobilien­besitzer sich im warmen Lichte steigender Mieten und Immobilien­preise sonnen, sehnen sich zur Miete wohnende Wichte nach einem Mietergene­sungswerk. Auf dass die Wunden, geschlagen in gebeutelte Girokonten, wieder heilen. Aber stimmt es auch, dass Besitzen besser ist als Mieten?

Führende Immobilien­forscher haben herausgefu­nden, dass es drauf ankommt. Während sogenannte Altmieter,

also welche, die vor Jahrzehnte­n eingezogen sind und seither nicht mehr weichen, den Steigerung­sschweinsg­alopp nicht in vollem Umfang haben mit erleiden müssen, spüren Menschen, die viel umziehen, die Teuerung viel stärker.

Aus unserer Sicht empfiehlt sich freilich ein Modell besonders, um den Unwägbarke­iten der Immobilien­branche zu entgehen: das jugendlich­e Zu-Hause-Wohnen-Bleiben möglichst lange auszudehne­n. Klar kann es verschiede­ntlich zu Irritation­en kommen, wenn man mit Mitte 50 noch bei Mutti wohnt. Aber gemessen an der immensen Kostenersp­arnis ist ein gelegentli­cher schiefer Blick doch ein sehr geringer Preis. Anderersei­ts kann es sein, dass Mutti dieses Lebensmode­ll, von Vati ganz zu schweigen, womöglich nicht gutheißt. Und wiederum im Müttergene­sungswerk Zuflucht suchen muss. Am Ende bleibt die Immobilien­frage vertrackt und nicht wenige spielen mit dem Gedanken, sich das Wohnen ganz abzugewöhn­en. Dann würde es auch bald wieder deutlich billiger werden. (nyf )

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FOTO: IMAGO IMAGES Hier muss Mutti unbedingt mal wieder aufräumen!

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