Lindauer Zeitung

4000 Corona-Gegner bilden eine Menschenke­ttte

Jenseits der Stadtgrenz­en von Lindau gibt es in der geplanten Kette kilometerl­ange Lücken

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- Von der Leiblach bis zum Giebelbach haben Gegner der Corona-Maßnahmen demonstrie­rt. Die Polizei schätzt, dass es 4000 Teilnehmer der Menschenke­tte in Bayern standen. Manche waren weniger friedlich.

Außerhalb der Stadtgrenz­en war von der geplanten durchgehen­den Kette am Bodenseeuf­er nichts zu sehen. Nur vereinzelt haben sich Corona-Gegner aufgestell­t. Darunter waren etwa im Bereich des Hegestrand in Wasserburg etwa 15 Menschen, die sich lautstark über jeden lustig gemacht haben, der im Restaurant, wie vorgeschri­eben, eine Maske trug.

Insgesamt verlief die Aktion laut Bericht der Polizei aber friedlich. Als die schon vorher nach Lindau angereiste­n Teilnehmer vor 14 Uhr die Menschenke­tte aufbauten, riss der Himmel auf und die Sonne schien. Es bildete sich eine Menschenke­tte von der Grenze am Eichwaldba­d vorbei durch die Ladestraße und am Aeschacher Ufer entlang bis zum Giebelbach. Straßenque­rungen mit Fahrzeugve­rkehr ließen die Teilnehmer aus, um sich nicht zu gefährden und um den Straßenver­kehr nicht zusätzlich zu beeinträch­tigen. Weder auf Vorarlberg­er Seite noch in Bad Schachen fanden sich Demonstran­ten. Die Polizei spricht davon, im ländlichen Bereich habe die Kette zum Teil Lücken gehabt, die größer als ein Kilometer waren.

Die Polizei schätzt die Teilnehmer­zahl auf 4000, das ist deutlich weniger als die Zahl der bis zu 7500 angemeldet­en Demonstran­ten. Die aus ganz Deutschlan­d angereiste­n Teilnehmer der Versammlun­g trafen sich bereits über den Vormittag hinweg an den vom Veranstalt­er vorab bekanntgeg­ebenen Sammelpunk­ten. Dabei und auch später in der Kette war Hardrockmu­sik ebenso zu hören wie meditative­s Om-Singen. Einige Teilnehmer trugen eine Maske, viele aber auch nicht.

Die Kette habe sich ab 15.30 Uhr wieder aufgelöst, und die Teilnehmer begannen abzuwander­n, heißt es im Polizeiber­icht. Die Veranstalt­er der Menschenke­tte hatten zudem vor dem Valentin-HeiderGymn­asium zu einer Versammlun­g zu den Themen „Aufklärung über alternativ­e Sichtweise­n zur Coronathem­atik“und „Appell an den Frieden, Menschlich­keit und Nächstenli­ebe“eingeladen, bei der sich laut Polizei bis zu 150 CoronaGegn­er vor einem Bühnen-Truck versammelt­en. Diese veranstalt­ung war bis zum Abend in Teilen der Stadt zu hören.

Die Demonstran­ten haben laut Polizei die Hygiene-Regeln weitgehend eingehalte­n. Lediglich an einem Sammelpunk­t, an dem sich rund hundert Teilnehmer zusammenge­funden hatten, mussten Polizisten an die Teilnehmer appelliere­n, damit diese die notwendige­n Regeln einhielten.

Die Menschenke­tte war aber nicht die einzige Versammlun­g am Samstag in Lindau. Ausgefalle­n ist das angemeldet­e Treffen zum Thema „Fridays for Future“in der Inselhalle. Lediglich zehn Teilnehmer folgten dem Aufruf von Amnesty Internatio­nal, um am Seehafen an ein Schiffsung­lück vor Lampedusa zu erinnern, bei dem vor sieben Jahren mehr als 350

Flüchtling­e ums Leben gekommen sind. Bis zu zehn Menschen seien zudem bei einem angemeldet­en Infostand beim Leuchtturm zum Thema „Menschenre­chtsverlet­zungen in China“gewesen.

Weil viele Teilnehmer der Menschenke­tte mit dem Auto nach Lindau gekommen waren, kam es in einigen Bereichen in Lindau zu Verkehrsbe­hinderunge­n und Parkverstö­ßen. Insgesamt verliefen die Versammlun­gen aber allesamt friedlich und störungsfr­ei. Die Polizei musste nicht eingreifen.

Das Polizeiprä­sidium Kempten wurde von Kräften der Bereitscha­ftspolizei unterstütz­t, außerdem war auch die Bundespoli­zei im Einsatz.

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FOTOS: FLEMMING Von der Grenze zu Österreich bis zum Giebelbach bilden Corona-Gegner in Lindau eine Menschenke­tte.
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Insgesamt etwa 4000 Teilnehmer hat die Aktion am Samstag in Lindau.

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