Lindauer Zeitung

In der Schlammsch­lacht durchgekäm­pft

Die Lindauerin Sofia Wiedenroth beendet die E-Mountainbi­ke-Weltmeiste­rschaft auf Platz vier

- Von Nico Brunetti

- Sich schmutzig gemacht und dazu noch mit starken Armschmerz­en nach Hause gekommen – das klingt erst einmal nicht nach einer schönen Reise. Bei der Lindauerin Sofia Wiedenroth ist das in dieser Woche aber anders. Sie denkt mit Freude an ihr Erlebnis im österreich­ischen Leogang zurück. Dort nahm die 25-Jährige als einzige Deutsche an der E-Mountainbi­ke-Weltmeiste­rschaft teil und erreichte einen beachtlich­en vierten Platz: bei sehr außergewöh­nlichen Streckenve­rhältnisse­n.

Das wird bei Videos auf ihrem Instagram-Account deutlich, in denen ihre Rutschpart­ie zu sehen ist. „Es waren brutale Bedingunge­n. Extrem matschig und nicht leicht zu fahren“, beschreibt Wiedenroth. Dies hatte definitiv etwas von Schlammrad­eln, das der Mountainbi­kerin aber die Freude nicht nahm. „Mir hat es Spaß gemacht, ich fand es gut“, sagt sie.

Mit ihrem Ergebnis zeigte Wiedenroth sich auch zufrieden. Obwohl sie Vierter wurde, war ein Platz auf dem Treppchen aber nicht in Sicht. Mit fast drei Minuten Rückstand auf die Schweizeri­n Kathrin Stirnemann lagen die Hoffnungen auf eine Medaille bei der Deutschen in weiter Ferne. Vor Stirnemann kam ihre Landsfrau Nathalie Schneitter ins Ziel. Gewonnen hat die Französin und Enduro-Profi-Fahrerin Mélanie Pugin. „Platz vier ist undankbar, aber zum Podium hätte noch einiges gefehlt“, so Wiedenroth, die sich damit tröstete, den Zweikampf um Rang vier gewonnen zu haben. In einem von ihr veröffentl­ichten Video präsentier­te sie sich in ihrem schmutzige­n weißen Deutschlan­d-Dress dementspre­chend mit einem glückliche­n Gesicht.

Kein Wunder: Schließlic­h war die Lindauerin froh, überhaupt bei der Weltmeiste­rschaft in Leogang dabei gewesen zu sein. Denn die WM-Teilnahme der Lindauerin stand lange auf der Kippe „Bis kurz vor dem Training am Wochenende hatte ich noch einen Gips am Arm“, beschreibt Wiedenroth, die noch unter den Folgen eines Bruchs leidet. Aber sie biss auf die Zähne, wollte das Event in Leogang auf keinen Fall absagen. „Eine WM ist immer wichtig und durch Corona gab es in diesem Jahr nicht so viele Wettkämpfe. Ich wollte zeigen, was ich trainiert habe“, sagt die Lindauerin, die für das Cube Action Team fährt. Ihre Teilnahme ließ sie sich dann am Montag von ihrem Orthopäden in München absegnen.

An das E-Mountainbi­ke musste Wiedenroth sich nicht lange gewöhnen. Zwar läge der Fokus auf dem normalen Rad, wie sie sagt. Aber unter anderem mit dem Gewinn der EEnduro-Worldserie­s

im Jahr 2019 bewies sie, mit dem E-Mountainbi­ke gut unterwegs sein zu können. Nun heißt es aber erst einmal Pause für sie. Sicherlich gibt es ihr die Zeit, ihren Arm richtig auszukurie­ren. Dennoch kann sich Wiedenroth mit dem Ende der Saison nicht ganz anfreunden. „Das ist sehr hart. Ich fühle mich fit und bin bereit für die Saison. Schade, dass jetzt die Off-Season beginnt“, hadert die 25 Jahre alte Lindauerin. Immerhin durfte sie in Leogang nochmal zeigen, was in ihr steckt.

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ARCHIVFOTO: PR In Leogang zeigte Sofia Wiedenroth mal wieder, dass sie mit matschigen Bedingunge­n zurechtkom­mt.

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