Die Stadt übernimmt die Trägerschaft der neuen Kita in Zech
Die neue Einrichtung soll vom Personal der Villa Engel und der Arche Noah geführt werden – Neuer Träger für Arche Noah gesucht
- Die Stadt Lindau soll die Trägerschaft der neuen Kindertagesstätte in Zech selbst übernehmen. Das hat der Hauptausschuss in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Mit dem Neubau will die Verwaltung den steigenden Betreuungsbedarf decken.
Wie bereits mehrfach berichtet, soll die Einrichtung auf einem GWGGrundstück in der Zecher Grenzsiedlung entstehen. Geplant sind in der Kita je drei Gruppen für Kinderkrippe und Kindergarten, also für die Betreuung aller Kinder von einem bis sechs Jahren. Das ist angesichts des Einwohnerzuwachses in Zech vor allem durch die neue GWG-Siedlung auf dem Hoeckle-Grundstück nötig. Weil es im Kita-Bereich keine örtlichen Vorgaben gibt, werde die Einrichtung aber auch für Familien aus Reutin attraktiv, so die Verwaltung. Über der Kita sollen außerdem Wohnungen entstehen, Planung und Bau des gesamten Gebäudes sollen etwa 4,2 Millionen Euro kosten. Das GWG-Grundstück will die Stadt nicht kaufen, sondern im Tausch erwerben.
Sie plant nun, das Personal aus zwei anderen städtischen Kindergärten – der Villa Engel neben der Stadtgärtnerei und der Arche Noah im Gebäude der Mittelschule – im neuen Kindergarten in Zech zusammenzuführen.
Denn in der Villa Engel wird es schon seit einigen Jahren eng: In dem denkmalgeschützten Gebäude gibt es keine Möglichkeiten, Essensräume zu schaffen, außerdem gibt es dort keinen Personalraum. Ebenso wie der Kindergarten am Hoyerberg und die Arche Noah wurde die Villa Engel vor 20 Jahren einmal als Notgruppe eingerichtet.
Nun wird in ein paar Jahren auf dem Gelände der Stadtgärtnerei eine neue Kita mit neuem Träger entstehen, sodass es für die Kinder dort weiterhin die Möglichkeit geben wird, direkt in ihrem Stadtteil in die Kita zu gehen. Die Arche Noah in der
Mittelschule soll bestehen bleiben, allerdings will die Stadt dafür einen neuen, externen Träger finden.
„Gibt es eine Alternative dazu, dass die Stadt die Trägerschaft in Zech übernimmt?“, wollte Uli Gebhard (SPD) im Hauptausschuss wissen. Die gebe es nicht, antwortete Beate Zanker, die beim Hauptamt für Kinder, Jugend und Sport zuständig ist. Allerdings habe die Stadt die Trägerschaft auch überhaupt nicht ausgeschrieben, weil derzeit allgemein Personalknappheit im Kindergartenbereich herrsche. „Warum denkt man dann, dass man für die Arche Noah einen Träger findet?“, fragte daraufhin Günther Brombeiß (FB), „wäre es dann nicht sinnvoll, dass das auch die Stadt macht?“
Hauptamtsleiter Thomas Nuber erklärte, dass die Stadt zuversichtlich sei, einen Träger für die Arche Noah zu finden. Matthias Kaiser (BL) schlug vor, das direkt angrenzende Familienzentrum Minimaxi dafür mit ins Boot zu holen. „Man muss schauen, dass die Arche Noah wiederbelebt wird“, sagte Kaiser. „Es wäre eine gute Ergänzung zum Minimaxi, da gäbe es sicher Synergieefekte.“Er bat die Verwaltung, in dieser Sache aktiv auf das Familienzentrum zuzugehen.
Die Räte im Hauptausschuss stimmten schließlich einstimmig dafür, dass die Stadt die Trägerschaft der neuen Kita in Zech übernehmen soll, das Personal der Villa Engel und der Arche Noah dort einziehen soll und ein neuer Träger für die Arche Noah gesucht wird.
Bereits in seiner Oktobersitzung soll sich der Stadtrat mit dem Kitaneubau befassen. Bis das Gebäude fertig ist und die ersten Kinder dort einziehen können, wird es noch zwei bis drei Jahre dauern.