Giro: Yates positiv, Dänen gewinnen die Klassiker
(dpa) Begleitet von großen Corona-Sorgen hat John Degenkolb die Chance auf einen Sieg bei den letzten Highlights im Radsport-Jahr 2020 verpasst. Der deutsche Klassikerspezialist verpokerte sich am Sonntag im Finale des Halbklassikers Gent-Wevelgem und belegte den sechsten Platz. Den Sieg holte sich Ex-Weltmeister Mads Pedersen, der den dänischen SuperSonntag perfekt machte, nachdem kurz zuvor sein Namensvetter Casper Pedersen für das deutsche SunwebTeam den Sieg bei der 114. Auflage von Paris-Tour geholt hatte.
Beim 103. Giro d'Italia ist vor dem ersten Ruhetag die Spitze auf der verregneten neunten Etappe enger zusammengerückt. Der Gesamterste João Almeida verlor am Sonntag nach 208 Kilometern von San Salvo nach Roccaraso beim Ausreißer-Sieg seines portugiesischen Landsmannes Ruben Guerreiro einige Sekunden, ebenso wie der zweimalige Gesamtsieger Vincenzo Nibali.
Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen waren in Belgien Zuschauer an den entscheidenden Stellen wie dem Kemmelberg nicht zugelassen. Eine Absage, wie etwa bei Paris-Roubaix geschehen, kam für die Veranstalter aber nicht infrage. Auch der Scheldeprijs am Mittwoch und die Flandern-Rundfahrt am nächsten Sonntag sollen ausgetragen werden.
Corona-Sorgen gibt es auch beim Giro, nachdem der Brite Simon Yates als erster Fahrer am Samstag positiv getestet worden war. Der Kletterspezialist war 21. mit 3:52 Minuten Rückstand. Seine fünf Teamkollegen haben unterdessen das Rennen fortgesetzt. Alle Fahrer waren wiederholt kontrolliert worden, zeigten aber keine Auffälligkeiten. Rund um den ersten Ruhetag am Montag werden alle Fahrer und Betreuer auf das Virus getestet.
Sportlich bleibt es eine enge Angelegenheit. Almeida erreichte mit 1:56 Minuten Rückstand das Ziel. Damit reduzierte sich sein Vorsprung auf den nun zweitplatzierten Niederländer Wilco Kelderman aus dem deutschen Sunweb-Team auf 30 Sekunden.