Volker Demuth liest im Schloss Achberg
Im Rittersaal geht es am Sonntag um „Niederungen und Erhebungen“
(lz) - Autor Volker Demuth ist am Sonntag, 18. Oktober, zu Gast im Rittersaal von Schloss Achberg. Ab 16 Uhr liest er aus „Niederungen und Erhebungen“, wie das Landratsamt Ravensburg mitteilt. Die Veranstaltung ist Teil der 37. baden-württembergischen Literaturtage, die vom 17. Oktober bis 14. November in Isny, Leutkirch und Wangen stattfinden.
Ein Bauernhof, eine Kleinstadt, ein Haus am Fluss, eingebettet in das durch Eiszeitgletscher geformte Geländeprofil Süddeutschlands. Sie bilden den Erfahrungsraum Demuths autobiografischer Erzählung, in der sich die deutsche Geschichte spiegelt. Die äußere Gegend wird dabei zur inneren Landschaft. Aufgewachsen in einem Landstrich, der lange nicht alles preisgegeben hat, was im Nationalsozialismus etwas gegolten hat, vor allem Zucht, Unterordnung und Gehorsam, sind es besonders ältere Geschichten, die sich in der Landschaft wie im eigenen Leben Volker Demuths eingelagert haben, Geschichten von Aufbegehren, Freiheitsdrang und einem schwierigen Glück. Vom Bauernkrieg des 16. Jahrhunderts über den Zweiten Weltkrieg und die Adenauer-Zeit bis in die globalisierte Gegenwart führt die literarische Reise durch Erinnerungen, Bedeutungen und Mythen. Die Lebensorte werden dabei zum Fahndungsraster einer schmerzlichen und zuletzt befreienden Spurensuche und dem Versuch einer Antwort auf die Frage, wo man hingehört und wer man ist.
Die Autorenlesung mit Volker Demuth ist eingebettet in die aktuelle Ausstellung im Schloss Achberg. Unter dem Titel „Berliner Zimmer – Homecoming Artists“versammelt die
Schau Positionen von elf international erfolgreichen Künstlern, die alle ein geografisches Merkmal eint: Sie stammen aus Oberschwaben und leben in Berlin. Auch Volker Demuth stammt aus der Region und lebt und arbeitet heute in Berlin. Ende der 90er-Jahre entwickelte Demuth mit dem „RaumPoem“eine räumliche und multimediale Form der Lyrik. Er produzierte Radio-Features und Hörspiele und wirkte bis 2004 als Professor für Medientheorie. Neben Romanen und kulturtheoretischen Essays („Fleisch“(2016); „Der nächste Mensch“(2018)) erschien zuletzt sein autobiografisches Buch „Niederungen und Erhebungen“. Für seine Werke wurde er unter anderem mit der Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung ausgezeichnet. Im Anschluss an die Autorenlesung moderiert Professor Martin Oswald, Kurator der Ausstellung, eine offene Gesprächsrunde.
Die Lesung in Schloss Achberg ist im Ausstellungseintritt (Erwachsene sieben Euro, ermäßigt sechs Euro) inbegriffen. Eine Anmeldung ist erforderlich unter Telefon 0751 / 85 95 10 oder per E-Mail an