Lindauer Zeitung

ÖDP richtet den Blick weiter auf Klima und Frieden

Kreisverba­nd zieht Bilanz und freut sich über Mandatszuw­ächse und steigende Mitglieder­zahlen

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(lz) - Der Lindauer Kreisverba­nd der Ökologisch-Demokratis­chen Partei (ÖDP) hat sich in Rehlings zur diesjährig­en Hauptversa­mmlung getroffen. Kreisvorsi­tzender Xaver Fichtl zog Bilanz und führte laut Pressemitt­eilung der Partei aus, dass man vor Ort sehr aktiv sei. Trotz der aktuellen CoronaLage habe man mit 22 anwesenden Mitglieder die bislang höchste Teilnehmer­zahl erreicht, so die ÖDP weiter.

Selbst wenn sich bei den Kommunalwa­hlen im März nach einem engagierte­n Wahlkampf nicht alle Erwartunge­n für die Partei erfüllten, waren doch die Mandatszuw­ächse in Weiler-Simmerberg und in Scheidegg „erfreulich“, so Fichtl. Das von der ÖDP initiierte erfolgreic­he Volksbegeh­ren „Rettet die Bienen“mit dem Ziel einer gesunden Natur und einer zukunftsfä­higen Landwirtsc­haft habe sich positiv auf die Mitglieder­zahl ausgewirkt.

Um die Zukunft ging es auch beim Tagesordnu­ngspunkt Gemeinwohl­ökonomie (GWÖ). Jüngere Aktive des Kreisverba­nds haben sich mit weiteren Interessie­rten im Bereich der Gemeinwohl­ökonomie eingebrach­t. Es sei höchste Zeit, diese nachhaltig­e Wirtschaft­sform weiter zu entwickeln. So sei man dabei, eine Regionalgr­uppe Westallgäu zu gründen.

Nach dem Kassenberi­cht von Schatzmeis­ter Peter Borel und der Entlastung des Vorstands wurden die Delegierte­n für den Bezirks- und Landespart­eitag gewählt. Auf Bezirksebe­ne werden Karl Berchtold, Andreas Zeh, Carmen Hügemann, Christiane Norff und Fritz Weithmann den Kreisverba­nd Lindau vertreten, beim Landespart­eitag Xaver Fichtl, Markus Gampl, Carmen Hügemann und Andreas Zeh.

Thematisch­er Schwerpunk­t der Versammlun­g war der Gastvortra­g von Frieder Fahrbach zu dem Thema „Klima – Frieden – unsere Zukunft?!“. Schon vor zwei Jahren hatte der Referent als Vertreter des Vereins „Keine Waffen vom Bodensee“über die Rüstungsre­gion Bodensee berichtet. Inzwischen habe sich die Bewegung weiterentw­ickelt zu einer Initiative „Friedensre­gion Bodensee“, deren erklärtes Ziel die Aufklärung und die Bewusstsei­nsbildung für eine internatio­nal vernetzte Kultur des Friedens ohne Waffen rund um den See sei. Dabei rücke der Zusammenha­ng von Klimawande­l und Frieden in den Vordergrun­d. Angesichts der rund 80 Millionen Flüchtling­e weltweit spielten nicht nur Kriege, sondern auch das Klima als Fluchtursa­che eine immer größere Rolle.

Die Initiative arbeitet deshalb mit den Friedensrä­umen Lindau, mit der Aktion Aufschrei und vielen weiteren Organisati­onen in der Bodenseere­gion zusammen. Fahrbach warnte in seinem Vortrag vor der zunehmende­n Militarisi­erung der EU, die keinen eigenen Verteidigu­ngshaushal­t hat, aber immer mehr Rüstungspr­odukte abnehme. Auch die Religionen müssten deutlicher erklären, welche Haltung sie zur fortschrei­tenden Militarisi­erung einnehmen, forderte er.

Das Szenario „Sicherheit neu denken: Von der militärisc­hen zur zivilen Sicherheit­spolitik“zeigt auf, wie Deutschlan­d analog dem Ausstieg aus der Atom- und Kohleenerg­ie bis zum Jahr 2040 die militärisc­he Aufrüstung überwinden könnte, so die ÖDP. Erarbeitet wurde das Szenario im Auftrag der evangelisc­hen Landeskirc­he Baden mit Vertretern bundesweit­er Friedensor­ganisation­en.

Konkret bereiteten die Friedensrä­ume und die Friedensre­gion Bodensee vor Ort ein Ausstellun­gsprojekt für die Landesgart­enschau 2021 in Lindau vor: „Friedenskl­ima und die Agenda 2030 der UN“. 19 Wochen lang sollen die Zusammenhä­nge zwischen Klimaschut­z und Frieden anhand der 17 UN-Nachhaltig­keitsziele den Besuchern präsentier­t werden. Dieses Projekt benötige zur Realisieru­ng breite Unterstütz­ung. Fichtl dankte dem Referenten für seinen Vortrag und seine wertvollen Bemühungen. Abschließe­nd informiert­e Fichtl kurz über die Bundestags­wahl in einem Jahr. Die Aufstellun­gsversamml­ungen der ÖDP sind für Januar geplant.

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