Rat lässt keine erneute Änderung zu
Rat befürchtet, das Bauvorhaben in der Seestraße wird größer als geplant
(isa) - Der Nonnenhorner Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Montag Nein zu einer wiederholten Änderung eines Bauvorhabens in der Seestraße gesagt. Der Grund war, dass das Gremium die Gefahr sah, dass das Gebäude noch größer wird als es ohnehin schon geplant ist.
„Es wird nicht kleiner“, kommentierte Bürgermeister Rainer Krauß gleich zu Beginn des Tagesordnungspunktes den Änderungsantrag eines Bauherrn für das bereits genehmigte Wohnhaus in der Seestraße. Das Bauvorhaben direkt gegenüber des Nonnenhorner Strandbads hatte den Gemeinderat schon des Öfteren beschäftigt und zu Diskussionen geführt. Letztendlich hatte der Bauherr, ein Investor, jedoch die Zustimmung des Gremiums bekommen, an dieser Stelle zwei Wohnhäuser mit zehn und sechs Eigentumswohnungen zu bauen.
Bei dem sogenannten Tekturantrag, den der Gemeinderat nun beraten sollte, handelte es sich bereits um den zweiten Änderungsantrag, der das hintere, kleinere Gebäude betraf. Dabei beantragte der Architekt, die Terrassen im Erdgeschoss tiefer und damit größer werden zu lassen, als anfänglich geplant. Zudem wollte er aus jeweils zwei Dachgaupen eine durchgängige, lange Dachgaupe werden lassen. „Optisch würde der Eindruck eines dritten Dachgeschosses entstehen“, fürchtete Bauamtsleiter
Christian Scheck und erklärte, dass nicht nur optisch die Gefahr da sei, sondern dass mit den großen Dachgaupen auch grundsätzlich die Gefahr der Schaffung eines weiteren Vollgeschosses und damit einer weiteren Wohneinheit bestünde. Zudem wies er darauf hin, dass die Dachgaupen mehr als zwei Drittel der Dachbreite einnehmen würden und somit nicht erlaubt seien. Die Terrassenerweiterung würde wiederum die Grundflächenzahl (GRZ) ausreizen und damit also jene Zahl überschreiten, die angibt, wie groß ein Gebäude im Verhältnis zum Grundstück sein darf. Gleichzeitig seien bereits die vorgeschriebenen Abstandsflächen vom Nachbarn übernommen.
„Das Grundstück ist durch die genehmigte Planung schon – vorsichtig gesagt – voll ausgenutzt“, fasste Rainer Kraus zusammen und kritisierte, dass der ursprüngliche Bauantrag immer wieder geändert werden solle. „Man reizt es immer mehr aus.“Auch Ratsmitglied Uwe Burgtorf missbilligte offen die stückchenweise stattfindende Vergrößerung des Bauvorhabens und fand, „die Häppchen machen es immer mehr.“
Letztendlich lehnte das Gremium die Änderungsversuche ab und übergab die Prüfung dem Landratsamt.