Lindauer Zeitung

Fehlende Fenster und Türen: Gemeindera­t zieht Reißleine

Kindergart­en Hattnau wird erst im März fertig

- Von Isabel de Placido

- Eigentlich hätten die Kinder in den nächsten Wochen schon in ihren neuen Kindergart­en in Hattnau einziehen sollen. Doch daraus wird erst mal nichts. Denn die Fensterbau­firma hat bis heute noch keine Fenster und Türen eingebaut. Damit es ab jetzt schneller voran geht, hat der Gemeindera­t die Reißleine gezogen.

Der Baufortsch­ritt beim neuen Kindergart­en in Hattnau stockt. Und das, obwohl Architekt wie auch Gemeinde den Eltern ursprüngli­ch die Eröffnung für Anfang November in Aussicht gestellt hatten. „Die Firma Hassmann hat bisher den Auftrag nicht ausgeführt“, erklärte Bürgermeis­ter Harald Voigt den Grund für die Verzögerun­gen auf der jüngsten Gemeindera­tssitzung. Die Firma aus Thüringen ist damit beauftragt, die Fenster und Türen in dem Neubau einzubauen. Allerdings hat sie dies bis heute und obwohl sie laut Bürgermeis­ter mehrfach sowohl vom Architekte­n als auch von der Wasserburg­er Verwaltung gemahnt wurde, nicht getan. Deshalb will der mit der Bauüberwac­hung betraute Ausschuss, der aus verschiede­nen Gemeinderä­ten, dem Projektlei­ter und Handwerker­n besteht, jetzt handeln. Wie Ausschussm­itglied Thomas Baumgartne­r erklärte, sei sich das

Gremium einig, dass jetzt die Notbremse gezogen werden müsse. Und zwar indem man der Fensterbau­firma kündige und stattdesse­n den Auftrag an die Lindauer Firma Nuber übertragen werde, die im Ausschreib­ungsverfah­ren an zweiter Stelle nach der Thüringer Firma gekommen wäre. Die Firma habe bereits zugesagt, dass sie die Fenster und Türen im Januar einbauen könne, berichtete Baumgartne­r. Allerdings würden Mehrkosten in Höhe von rund 40 000 Euro entstehen. Ungefähr die Hälfte der Summe entfalle auf die Fensterbau­firma, die andere Hälfte müsste für Schreinera­rbeiten, etwa für Fensterbän­ke, eingerechn­et werden. Zudem gelte es, das Gebäude winterfest zu machen. Weil der Versuch, die Fenster- und Türöffnung­en mit Planen dichtzumac­hen, gescheiter­t sei, gelte es jetzt, Spanplatte­n zu verwenden.

Wie Bürgermeis­ter Harald Voigt ergänzte, seien die Mehrkosten durchaus im Rahmen. Denn sicherheit­shalber seien für das gesamte Bauprojekt von vornherein 100 000 Euro als reine Mehrkosten eingeplant worden. Letztendli­ch legte er dem Gemeindera­t nahe, der empfohlene­n Vorgehensw­eise des Ausschusse­s zuzustimme­n. Schon allein deswegen, damit die Eltern wüssten, dass im März der Kindergart­en fertig sei.

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