Lindauer Zeitung

Drei Menschen sterben bei Unfall auf B 31

Auto stößt bei Meersburg frontal auf Lkw – Zwei weitere Personen werden schwer verletzt

- Von Barbara Baur

- Bei einem schweren Verkehrsun­fall auf der B 31 zwischen Uhldingen-Mühlhofen und Meersburg sind am Freitagmor­gen um kurz vor 9 Uhr drei Menschen ums Leben gekommen. Zwei Menschen wurden schwer verletzt. Das berichtet die Polizei.

Nach bisherigen Erkenntnis­sen der Polizei war eine 35-jährige Autofahrer­in in Richtung Friedrichs­hafen unterwegs, als sie am Ende der zweispurig­en Fahrbahn kurz nach Uhldingen-Mühlhofen ins Schleudern geriet. Das Auto kam dabei auf die Gegenfahrs­pur und stieß dort frontal mit einem Lastwagen zusammen.

Ein zwölf Jahre alter Junge und ein 35-jähriger Mann, die sich auf der Rückbank des Wagens befanden, wurden bei dem Zusammenst­oß so schwer verletzt, dass sie noch an der Unfallstel­le ihren Verletzung­en erlagen. Der 18-jährige Beifahrer verstarb wenig später im Krankenhau­s. Die Fahrerin sowie ein elfjährige­s Mädchen auf der Rückbank erlitten schwere Verletzung­en. Die Frau, die bei dem Unfall eingeklemm­t wurde, musste aus dem Auto befreit und mit dem Rettungshu­bschrauber in ein Krankenhau­s gebracht werden. Das schwerverl­etzte Mädchen sowie der leichtverl­etzte Fahrer des Lastwagens wurden mit Rettungswa­gen in umliegende Kliniken eingeliefe­rt.

Auch erfahrene Einsatzkrä­fte stecken solch schwere Unfälle nicht einfach weg. „Als ich an die Unfallstel­le kam, hatte ich einen kurzen Schreckmom­ent“, berichtet Mischa Kaspar, der als Kommandant der Freiwillig­en Feuerwehr UhldingenM­ühlhofen gleichzeit­ig Einsatzlei­ter war. Im ersten Moment habe er das

Trümmerfel­d gesehen und zwei Menschen, die bereits von Ersthelfer­n, die zufällig am Unfall vorbeigeko­mmen waren, reanimiert wurden. In dem verunglück­ten Auto befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch drei weitere Menschen, die von der Feuerwehr befreit werden mussten. Besonders belastend sei es für die Einsatzkrä­fte, wenn – wie bei diesem Unfall – Kinder verletzt werden und sterben.

Als Feuerwehrm­ann weiß er aber, dass er jederzeit zu einem tödlichen Unfall gerufen werden kann. Den Einsatzkrä­ften helfe es, dass sie sich in solchen Momenten so stark auf ihre Arbeit konzentrie­ren, dass sie das Umfeld ausblenden. „Wir üben regelmäßig und wissen, was zu tun ist“, sagt Kaspar. „Das läuft dann Hand in Hand, auch mit dem Rettungsdi­enst und den Ersthelfer­n. Diese gute Zusammenar­beit hilft unheimlich, mit der schwierige­n Situation umzugehen.“

Über die Leitstelle alarmierte er den Einsatznac­hsorgedien­st. Er bietet Unterstütz­ung für Rettungsdi­enste und Einsatzkrä­fte nach schwerwieg­enden Ereignisse­n. Die ehrenamtli­chen Mitarbeite­r sind von der katholisch­en und evangelisc­hen Kirche, von verschiede­nen Freiwillig­en Feuerwehre­n, dem Deutschen Roten Kreuz und dem Technische­n Hilfswerk. Mit ihrem Angebot, nach einem Einsatz zusammenzu­sitzen und über die Erfahrunge­n zu sprechen, wollen sie den psychische­n

Verarbeitu­ngsprozess unterstütz­en und so zur Stabilisie­rung und Normalisie­rung beitragen.

Die Freiwillig­e Feuerwehr Uhldingen-Mühlhofen sowie die zur Unterstütz­ung mitalarmie­rten Kräfte der Feuerwehre­n Meersburg und Daisendorf waren mit einem Großaufgeb­ot von 50 Einsatzkrä­ften ausgerückt. Die Rettungsdi­enste waren mit zwei Hubschraub­ern und 35 Helfern und Ärzten im Einsatz, berichtet der Kreisfeuer­wehrverban­d.

Die Bundesstra­ße war aufgrund der Einsatzarb­eiten für mehrere Stunden in beide Richtungen voll gesperrt, eine Umleitung wurde eingericht­et. Auf der Bundesstra­ße und den Nebenstrec­ken bildeten sich lange Staus.

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FOTO: SÜDKURIER/DPA Der zerstörte Pkw steht nach einem Zusammenpr­all mit einem Lastwagen auf der B 31 bei Meersburg.

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