Lindauer Zeitung

Vor dem ersten Nachtfrost sprießt am See der wilde Gemüse-Portulak

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(lz) - Der Landschaft­spflegever­band Lindau-Westallgäu stellt unter dem Motto „Draußen umgeschaut“alle zwei Monate eine Tier- oder Pflanzenar­t vor. Im Oktober/November widmet er sich dem Portulak, einer dickfleisc­higen Pflanze, die niederlieg­end bis aufsteigen­d wächst und bis zu 30 Zentimeter hoch wird. Der Stängel ist oft rot überlaufen. Die Blüten haben keinen Stängel und sind gelb gefärbt. Neben der Bestäubung durch Insekten kann sich der Portulak laut Verband auch selbst bestäuben. Vom Portulak gibt es in Bayern

ANZEIGE mehrere Unterarten, die nur sehr schwierig voneinande­r zu unterschei­den sind. Im Bodenseera­um handelt es sich wohl um den wilden Gemüse-Portulak. Diese Unterart ist frostempfi­ndlich und kommt nur in wärmebegün­stigen Stromtäler­n und Orten der Tieflagen als vermutlich heimische Art vor. Im Landkreis Lindau kann man sie beispielsw­eise immer wieder an wenig betretenen Stellen der Kopfsteinp­flaster auf der Lindauer Insel finden. Die Samen des Portulak werden hier gerne von den Haussperli­ngen gefressen. Sonst kommt der Portulak auf trockenen und sandigen Ruderalste­llen, wie Wegrändern, Friedhöfen oder Bahnanlage­n aber auch an Flussufern und nährstoffr­eicheren Hackfrucht­kulturen vor. Die ursprüngli­che Heimat des Portulak ist Vorderasie­n. Die würzige Kulturform, der Gemüse-Portulak (Portulaca oleracea subsp. sativa) wird heute beispielsw­iese noch in Osteuropa angebaut und als vitaminrei­cher Bestandtei­l in der Küche, etwa im Salat, verwendet. Der würzige Geschmack der Pflanze kommt von der Omega-3-Heptalinol­säure. Foto: Michaela Berghofer

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