Frauenpower mit Zukunft
Tatort: Züri brännt (ARD, Sonntag, 20.15 Uhr) –
Ein Jahr nach dem Luzerner Abschied von Reto Flückiger und Liz Ritschard darf jetzt ein neues Schweizer Team ran. Aus Zürich melden sich die flotten Kommissarinnen Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Tessa Ott (Carol Schuler) zum Dienst.
Und tatsächlich: Unter der Regie des preisgekrönten Jungstars Viviane Andereggen bietet der neue Schweizer Tatort viel Spannung und Frauenpower. Männer spielen hier nur eine untergeordnete Rolle – als durchs Bild laufende Handwerker, als Pflegeheimbewohner mit unrühmlicher Vergangenheit oder als Tatverdächtige. Und da gibt es so einige.
Denn bei ihrem ersten Auftritt müssen die beiden Eidgenossinnen gleich zwei Fälle klären. Einen alten – aus Zeiten der Studentenunruhen und Jugendrevolten Anfang der 1980er Jahre – und einen neuen, der mit einem (natürlich männlichen) Brandleichenfund am Ufer der Limmat beginnt.
„Züri brännt“überrascht mit viel Experimentellem und vielen Gegensätzen. Originalaufnahmen aus Revoltezeiten werden über das heutige Straßenbild gelegt, Unter- trifft auf Oberschicht und Freundlichkeit auf Distanz.
Gegensatz pur auch beim Frauenteam, das es zunächst schwer miteinander hat. Die Neue (Ott) wird nicht wirklich akzeptiert. Es wird gezickt, was das Zeug hält. Das mag ein bisschen viel sein, lässt aber hoffen, dass die beiden ihren nächsten Fall schon harmonischer antreten.