Lindauer Zeitung

Vorsicht bei Schnäppche­n

Extrem günstige Gebrauchtw­agenangebo­te sollten eher stutzig machen, warnen Experten

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Wer online auf Kfz-Börsen nach dem nächsten Gebrauchte­n sucht, muss oft nicht lang herumsuche­n. Vielfältig­e Filter stehen für individuel­le Vorlieben parat. Wer die Treffer nach den niedrigen Preisen listen lässt, sollte bei ungewöhnli­ch billigen Angeboten aber skeptisch bleiben, warnt „Auto Straßenver­kehr“(Ausgabe 22/ 2020). Denn das vermeintli­che Superschnä­ppchen sei mit „ziemlicher Sicherheit“keines – sondern eher ein Betrugsver­such.

Egal ob am Tacho gedreht wurde, Unfallschä­den unterschla­gen werden oder das Auto sehr viele Vorbesitze­r hatte – glücklich dürfte man mit dem neuen Alten meist nicht werden. Im schlimmste­n Fall steht in Wirklichke­it gar kein Auto zum Verkauf. Dabei erlaubt es gerade die Vielzahl von Angeboten, sich online einen guten Eindruck vom aktuellen Marktwert des Wunschmode­lls zu verschaffe­n.

Wer nach Kontaktauf­nahme loszieht, um sich das Auto vor Ort anzuschaue­n, prüft das Angebot am besten gründlich. Ein seriöser Verkäufer drängelt dabei nicht. Am besten nehmen Sie dazu einen Begleiter mit. Eine sachkundig­e Person ist optimal, doch auch sonst gilt: Vier Augen sehen mehr als zwei.

Gleichmäßi­ge Spaltmaße an Türen und Hauben sowie einheitlic­he Lackoberfl­ächen lassen sich zum Beispiel gut erkennen. Unregelmäß­igkeiten dort deuten auf schlecht reparierte Unfallschä­den hin, die Rost nach sich ziehen können. Die Papiere und ein ausgefüllt­es Wartungshe­ft dürfen nicht fehlen und müssen zum Auto passen. Mit Steinschlä­gen überzogene Frontschei­ben

und Scheinwerf­er deuten auf hohe Laufleistu­ngen hin. Die Kilometera­nzeige sollte dazu passen.

Am besten prüft man vor Ort so viele Funktionen wie möglich. Auf der obligatori­schen Probefahrt schaltet man das Radio aus und lauscht. Poltert das Fahrwerk oder lärmt ein undichter Auspuff? Für die Probefahrt eignen sich Straßen ohne viel Verkehr in der Stadt oder über Land. Alles was der Verkäufer zusichert, etwa die Unfallfrei­heit, sollte schriftlic­h in einem Kaufvertra­g auftauchen. Mündliche Zusagen zählen nicht, so die Autozeitsc­hrift. Einige Autoclubs halten auch Checkliste­n parat und in einschlägi­gen Onlinefore­n lassen sich typische Mängel des Wunschmode­lls vorab recherchie­ren. (dpa)

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FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA Schlüsselü­bergabe: Wer nach dem Kauf des Gebrauchtw­agens nicht enttäuscht sein will, sollte sein Wunschobje­kt eingehend checken.

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