Lindauer Zeitung

Zweierlei Eigentore

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Aus gegebenem Anlass geht es heute um Sport. Genauer: Es geht um das Schießen von Toren, wie es im Fußball bisweilen üblich ist. Wir beginnen mit Ramon Gehrmann. Der trainiert in der württember­gischen Oberliga die Mannschaft der Stuttgarte­r Kickers, und er hat uns eine Steilvorla­ge frei Haus geliefert. Nämlich: Seine Schützling­e gingen im Spiel gegen den FC Nöttingen mit 2:0 in Führung, aber weil es zuvor mit nicht ganz fairen Dingen zugegangen war, forderte der Trainer seine Spieler auf, ein Eigentor zu schießen. Der Mittelfeld­spieler Lukas

Kling schritt zur ungewöhnli­chen Tat, und es stand nur noch 2:1 für die Kickers. Wer nun denkt, dieser Trainer sei von Masochismu­s geplagt, der irrt. Gehrmanns Begründung fiel nämlich so aus: „Ich bin katholisch. Und da oben gibt es ein Konto, wo man abheben und einzahlen kann.“Zur Verzinsung hat er sich nicht weiter geäußert, aber seine Mannschaft besiegte den FC Nöttingen schlussend­lich mit 4:1.

Und schon sind wir beim nächsten Fußballfre­und. Der heißt Mesut Özil und lungert seit geraumer Zeit auf der Ersatzbank des FC Arsenal rum. Weil Özil a) viel Zeit zum Nachdenken und b) einen islamistis­chen Autokraten-Kumpel und Trauzeugen namens Erdogan hat, ist ihm die Politik in den Sinn gekommen: Er hat sich über die sozialen Medien zum Krieg zwischen Armenien und Aserbaidsc­han geäußert und sich auf die Seite des Brudervolk­s der Aseris geschlagen. Kumpel Erdogan tut das auch – mit Drohnen und Söldnern. Für Özil wäre es gut, wenn er bald wieder auf dem Fußballpla­tz Eigentore schießen dürfte. (vp)

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FOTO: DAVID KLEIN/IMAGO IMAGES Stammplatz auf Arsenals Bank: Mesut Özil.

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