FDP rudert beim Thema Parken zurück
Bürgerrunde setzt voll auf den beschlossenen Prozess der Bürgerbeteiligung
- Die FDP rudert zurück: Lindau sollte das Parken doch im Gesamten lösen und erst dann konkret über den Karl-Bever-Platz nachdenken. Das sei die Meinung bei der Bürgerrunde gewesen.
Fast zweieinhalb Stunden lang haben die Teilnehmer die Verkehrssituation in Lindau analysiert und diskutiert, wie Ulrich Jöckel in einer Pressemitteilung schreibt. Die Runde sei sich einig gewesen, dass die Verwaltung in der Vergangenheit zu wenig kreativ vorgedacht habe. Umso wichtiger sei nun „ein schlüssiges Gesamtkonzept“.
Für notwendig hält die FDP einen Ersatz für den wegfallenden Seeparkplatz auf der Hinteren Insel. Entgegen früherer Mitteilungen lässt Jöckel jetzt aber offen, wo der Ersatz entstehen soll. Klar ist für Jöckel allerdings, dass neben dem neuen Bahnhof in Reutin „ein großes Parkhaus zwingend erforderlich“sei.
Denn neben der Insel brauche auch Reutin eine Entlastung vom Verkehr. So sollte die Stadt durch andere Beschilderung erreichen, dass weniger Autofahrer den Weg über die Kemptener Straße nehmen, zumal die Blauwiese als Parkplatz möglicherweise wegfällt, wenn dort die neue Mittelschule entsteht.
Lindau brauche deshalb eine Analyse aller bisherigen ParkplatzStandorte und möglicher Bereiche für Auffangparkplätze. So sei zu prüfen, ob man den Parkplatz bei Liebherr mittels Parkdeck erweitern könnte, zumal dort der Stadtbus in hundert Meter Fußweg zu erreichen sei.
Die FDP fordert, dass die Verwaltung mit Hilfe der Bürgerbeteiligung schnellstmöglich die Ergebnisse aus Isek, Klimo und ähnlichen Studien „auf einen Nenner bringen“soll.
Stadtrat Florian Nüberlin habe allerdings Zweifel geäußert, ob das in Corona-Zeiten überhaupt möglich sei. Die Bürgerrunde sei sich jedenfalls einig gewesen, dass der eingeschlagene Weg der Bürgerbeteiligung richtig sei. Wichtig sei es, dabei den zu erwartenden Zuwachs an Einwohnern in den neuen Baugebieten zu berücksichtigen. Auch den zunehmenden Anteil älterer Menschen in Lindau müsse man bedenken.
Ebenso gelte es, den neuen Bahnhof Reutin sowie die später geplanten Bahnhaltepunkte in Aeschach, Oberreitnau, Weißensberg, Schlachters und Hergensweiler einzubeziehen. Zusätzlich sollte man in Verbindung mit den ÖBB einen Haltepunkt auf Höhe des Obi-Marktes erreichen. Kritik äußert Jöckel daran, dass das „Nadelöhr Berliner Platz“mit weiteren Bussen und zusätzlichem Verkehr belastet werde, ohne dass für diese „Verkehrsdrehscheibe“eine endgültige Lösung vorliegt: „Nur Interimslösungen sind wenig hilfreich in einem solch wichtigen Infrastrukturpaket.“
„Nur Interimslösungen sind wenig hilfreich in einem solch wichtigen Infrastrukturpaket.“
Ulrich Jöckel zum „Nadelöhr Berliner Platz“