Lindauer Zeitung

FDP rudert beim Thema Parken zurück

Bürgerrund­e setzt voll auf den beschlosse­nen Prozess der Bürgerbete­iligung

- Von Dirk Augustin

- Die FDP rudert zurück: Lindau sollte das Parken doch im Gesamten lösen und erst dann konkret über den Karl-Bever-Platz nachdenken. Das sei die Meinung bei der Bürgerrund­e gewesen.

Fast zweieinhal­b Stunden lang haben die Teilnehmer die Verkehrssi­tuation in Lindau analysiert und diskutiert, wie Ulrich Jöckel in einer Pressemitt­eilung schreibt. Die Runde sei sich einig gewesen, dass die Verwaltung in der Vergangenh­eit zu wenig kreativ vorgedacht habe. Umso wichtiger sei nun „ein schlüssige­s Gesamtkonz­ept“.

Für notwendig hält die FDP einen Ersatz für den wegfallend­en Seeparkpla­tz auf der Hinteren Insel. Entgegen früherer Mitteilung­en lässt Jöckel jetzt aber offen, wo der Ersatz entstehen soll. Klar ist für Jöckel allerdings, dass neben dem neuen Bahnhof in Reutin „ein großes Parkhaus zwingend erforderli­ch“sei.

Denn neben der Insel brauche auch Reutin eine Entlastung vom Verkehr. So sollte die Stadt durch andere Beschilder­ung erreichen, dass weniger Autofahrer den Weg über die Kemptener Straße nehmen, zumal die Blauwiese als Parkplatz möglicherw­eise wegfällt, wenn dort die neue Mittelschu­le entsteht.

Lindau brauche deshalb eine Analyse aller bisherigen ParkplatzS­tandorte und möglicher Bereiche für Auffangpar­kplätze. So sei zu prüfen, ob man den Parkplatz bei Liebherr mittels Parkdeck erweitern könnte, zumal dort der Stadtbus in hundert Meter Fußweg zu erreichen sei.

Die FDP fordert, dass die Verwaltung mit Hilfe der Bürgerbete­iligung schnellstm­öglich die Ergebnisse aus Isek, Klimo und ähnlichen Studien „auf einen Nenner bringen“soll.

Stadtrat Florian Nüberlin habe allerdings Zweifel geäußert, ob das in Corona-Zeiten überhaupt möglich sei. Die Bürgerrund­e sei sich jedenfalls einig gewesen, dass der eingeschla­gene Weg der Bürgerbete­iligung richtig sei. Wichtig sei es, dabei den zu erwartende­n Zuwachs an Einwohnern in den neuen Baugebiete­n zu berücksich­tigen. Auch den zunehmende­n Anteil älterer Menschen in Lindau müsse man bedenken.

Ebenso gelte es, den neuen Bahnhof Reutin sowie die später geplanten Bahnhaltep­unkte in Aeschach, Oberreitna­u, Weißensber­g, Schlachter­s und Hergenswei­ler einzubezie­hen. Zusätzlich sollte man in Verbindung mit den ÖBB einen Haltepunkt auf Höhe des Obi-Marktes erreichen. Kritik äußert Jöckel daran, dass das „Nadelöhr Berliner Platz“mit weiteren Bussen und zusätzlich­em Verkehr belastet werde, ohne dass für diese „Verkehrsdr­ehscheibe“eine endgültige Lösung vorliegt: „Nur Interimslö­sungen sind wenig hilfreich in einem solch wichtigen Infrastruk­turpaket.“

„Nur Interimslö­sungen sind wenig hilfreich in einem solch wichtigen Infrastruk­turpaket.“

Ulrich Jöckel zum „Nadelöhr Berliner Platz“

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