Polizei fasst Personen ohne gültige Papiere
Ausweislose Hochzeitsgäste und eine angebliche Liebschaft
(lz) - Die Bundespolizei hat am Montag, 19. Oktober, einen nigerianischen sowie einen kolumbianischen Staatsangehörigen in Abschiebehaftanstalten eingeliefert. Ein Niederländer und ein Nigerianer hatten den beiden Migranten jeweils zur unerlaubten Einreise verhelfen wollen. Bei der Kontrolle durch die Polizei tischten die Männer fantasievolle Begründungen auf.
Die Beamten kontrollierten am Sonntag, 18. Oktober, in Hörbranz die Insassen eines Fernreisebusses aus Italien. Dabei wies sich ein Reisender mit einem französischen Reisepass aus. Die Bundespolizisten stellten jedoch fest, dass es sich bei dem scheinbaren Franzosen nicht um die Person auf dem Dokumentenfoto handelte. Außerdem waren der Pass wie auch der französische Ausweis sowie Führerschein im Polizeicomputer zur Sachfahndung ausgeschrieben, heißt es im Polizeibericht. Durch Recherchen fanden die Beamten heraus, dass es sich bei dem Mann tatsächlich um einen 28-jährigen Nigerianer handelte, der sowohl den italienischen wie auch den französischen Ausländerbehörden als Asylbewerber bekannt ist. Der Mann behauptete, die Dokumente gefunden zu haben. Der Nigerianer gab weiter an, die Busfahrkarten für sich und einen mitreisenden 34-Jährigen gekauft zu haben, um gemeinsam zu einer Hochzeitsfeier zu reisen. Die Beamten zeigten den 34-Jährigen wegen unerlaubter Einreise an und leiteten ihn an die Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge weiter. Der falsche Franzose erhielt eine Anzeige wegen Missbrauchs von Ausweispapieren, unerlaubter Einreise sowie Beihilfe zu dieser. Die Polizisten stellten die französischen Dokumente sicher und lieferten den 28-Jährigen in Zurückweisungshaft ein.
Bereits am Freitag, 16. Oktober, hatten Bundespolizisten auf der BAB 96 ein kolumbianisch-niederländisches Pärchen als Insassen eines in Deutschland zugelassenen Mietfahrzeuges gestoppt. Der 43-jährige Fahrer wies sich mit seinem niederländischen Ausweis und deutschen Führerschein aus. Der kolumbianische Beifahrer führte zwar seinen Reisepass mit, war jedoch nicht im Besitz eines erforderlichen Aufenthaltstitels. Der Südamerikaner, der seit Längerem unangemeldet in Nordrhein-Westfalen lebte, war bereits 2018 als Tourist nach Spanien gereist. Als nach drei Monaten das Visum des 25-Jährigen ablief, beschloss der Mann, dort zu bleiben, um mit seinem Freund zusammenzuleben und diesen zu heiraten.
Die Beamten zeigten den Kolumbianer wegen unerlaubter Einreise an und führten ihn dem Richter vor. Die Polizisten lieferten den 25-Jährigen in die Abschiebehaftanstalt ein, von wo aus wohl die Zurückweisung in sein Heimatland erfolgt.