Lindauer Zeitung

Jeder soll in seiner Umgebung aufklären

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Zum Bericht „Rote Corona-Ampel: Landrat ist sehr besorgt“, LZ vom 20. Oktober:

Wir Bürgerinne­n und Bürger werden über die Zeitungen und Nachrichte­n sowie Talkshows im Fernsehen ausführlic­hst und mehrmals täglich über das Infektions­geschehen informiert – und das nicht nur lokal sondern auch internatio­nal. Wir sind also dankenswer­terweise sehr gut informiert.

Das Coronaviru­s bedroht sowohl unsere Gesundheit als auch unsere Arbeitsplä­tze und damit unsere Wirtschaft und unseren Lebensstan­dard. Wir führen effektiv einen Krieg gegen einen unsichtbar­en Gegner, gerüstet leider nur mit der Einhaltung unserer Hygienereg­eln – bis vielleicht in mehreren Jahren eine Impfung oder Medikament­e ohne gesundheit­sschädlich­e Wirkung verfügbar sein könnten. Es ist also unser aller Pflicht, die Hygienereg­eln am Arbeitspla­tz, im öffentlich­en Leben und in der Freizeit einzuhalte­n. Diese Regeln auch einzuhalte­n, wenn man die von der Wissenscha­ft erstellten Waffen gegen das Virus nicht versteht, weil uns dazu halt Detailwiss­en fehlt.

So stellt sich mir die Frage, warum haben wir den grünen Bereich verlassen und erleben trotzdem steigende Infektions­zahlen? Meine Vermutung: Sowohl junge Erwachsene und viele Arbeitnehm­er – teils mit Familien – haben Deutsch nicht als Mutterspra­che und lesen keine Zeitung und sehen naturgegeb­en auch kein deutsches Fernsehen. Das ist kein Vorwurf, sondern sogar verständli­ch. Wie soll nun dieser nicht gerade kleine Teil unserer Bürgerinne­n und Bürger an die Kenntnis der Hygienereg­eln wie Abstandhal­ten, MundNasen-Schutz, Händewasch­en herankomme­n? Ich hätte da einen Vorschlag und eine große Bitte: Arbeitskol­leginnen und Arbeitskol­legen, Vorgesetzt­e und Geschäftsf­ührer wie auch Vereinsmit­glieder sollten in ihrer jeweiligen Arbeitsumg­ebung die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r immer wieder aufklären, warum und wo wir diese Hygienereg­eln brauchen. Sie alle haben Kontakt zu dem nicht kleinen Kreis unserer Bevölkerun­g, die keinen Zugang zu den öffentlich-rechtliche­n Medien haben beziehungs­weise haben wollen.

Bitte tragen wir in unserem persönlich­en und berufliche­n Umfeld bei, dass die Hygienereg­eln vor allem verstanden und eingehalte­n werden. Zum Wohle aller Bürgerinne­n und Bürger müssen wir schnellste­ns wieder den grünen Bereich erreichen, dafür dürfen wir dann aber auch dankbar sein.

Dr. Ernst Ammann,

Lindau

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