Das war dann wirklich hinterfotzig
Zum Leserbrief „OB Alfons wirkt überfordert“, LZ vom 20. Oktober:
Der Leserbriefschreiber, ehemaliger Stadtrat, wirkt selbst überfordert, wenn es darum geht, ganz selbstverständliche Anstandsregeln bei öffentlicher Meinungsäußerung einzuhalten. Unsere neue Oberbürgermeisterin unter einen Generalverdacht einer „Überforderung“zu stellen, ohne dafür konkrete Anhaltspunkte zu nennen, gegen die sie sich dann verteidigen könnte, ist ja wohl das Letzte.
Anstatt seinen Kopf urteilen zu lassen, verlässt er sich auf seine Nase. Er riecht nicht genug „Duftmarke“(was immer das bedeuten soll) aber die Gerüch(t)e von Abfälligkeiten gegenüber der Oberbürgermeisterin „aus Stadtrat und Verwaltung“nimmt er sehr wohl wahr. Auch wenn sie ihm nur „unter der Hand“zugetragen worden sind. Eigentlich sollte mit solchen anonymen Herabsetzungen der üble Gestank von Mobbingversuchen an seine Nase gedrungen sein, wie man sie aus feigen, medialen Shitstorms kennt. Aber so unabhängig funktioniert seine Nase offenbar nicht. Erlaubt – auch in unterirdischem Stil – scheint ihm zu sein, was seiner Absicht nutzt. Aber welche ist das? Deuten die zitierten angeblich „großen Fußstapfen“des Amtsvorgängers vielleicht daraufhin, dass dessen wegbröckelndes Denkmal gekittet werden soll? Claudia Alfons wird gut daran tun, sich auf eine Auseinandersetzung dieser Art gar nicht einzulassen. Dennoch sollte es nicht verboten sein, eine solche Meinungsäußerung so klar zu bewerten, wie sie das verdient. In Bayern sagt man zu so etwas gerne mal: hinterfotzig.
Cornelius Wiedemann,
Lindau