Übergang Laubeggengasse bald für Autos verboten
Bahn plant zudem Umbau des Übergangs Hasenweidweg-West – Rat befasst sich Mittwoch mit beiden Themen
- Der Bahnübergang Laubeggengasse soll zum Jahresende für Autos verboten sein. Andernfalls müsste die Bahn AG ihn teuer umbauen. Das wird am Mittwoch Thema im Stadtrat.
Bisher hat die Bahn stets beteuert, sie werde den Bahnübergang Laubeggengasse im Zuge der aktuellen Ausbauarbeiten modernisieren. Bahn-Manager haben zwar nie ein Hehl daraus gemacht, dass sie den Übergang zumindest für Autos schließen wollen. Doch begonnene Planungen für eine Unterführung dort für Fußgänger und Radfahrer hatten Bahn und Stadt vor Jahren einvernehmlich beendet, weil man sich auf Langenweg und Bregenzer Straße konzentrieren wollte. Bei Veranstaltungen zur Bürgerbeteiligung hatten Anwohner immer wieder nach der Zukunft des Übergangs Laubeggengasse gefragt, die Bahner hatten stets erklärt, dass sich dort für die nächsten Jahre nichts ändern werde.
Das gilt jetzt offenbar nicht mehr, wie aus der Vorlage für den Stadtrat am Mittwoch hervorgeht. Stadtbaumeister Kay Koschka und GTLWerkleiter Kai Kattau schreiben, dass die Bahn dem Eisenbahnbundesamt im Zuge des Planfeststellungsverfahrens für die Elektrifizierung der Strecke Lindau-München schriftlich zugesichert habe, den Bahnübergang Laubeggengasse entweder komplett zu erneuern oder die Überfahrt für Autos zu verbieten. Das muss bis zur Inbetriebnahme der Strecke am 13. Dezember abgeschlossen sein.
Die Bahn habe eine Erneuerung geprüft, heißt es in der Sitzungsvorlage. Damit der Bahnübergang den Regeln entspricht, wäre eine Anhebung der Laubeggengasse um 74 Zentimeter nötig. Das würde nach Angaben der Bahn eine Zufahrt zu Privatgrundstücken und zum Stromayrweg unmöglich machen. Weil der Umbau die Bahn zudem fast 3,5 Millionen Euro kosten würde, habe sie diese Pläne nicht weiter verfolgt. Dies auch unter dem Gesichtspunkt, dass Stadt und Bahn sich einig sind, langfristig dort eine Unterführung für Radfahrer und Fußgänger zu bauen. „Somit sieht die DB Netz AG die vorübergehende Rückstufung des Bahnübergangs Laubeggengasse zur
Fußgänger- und Radwegeüberquerung bis zur späteren Beseitigung als alternativlos an“, heißt es in der Vorlage.
Die Bahn plant nun eine Sperrung des Übergangs für Autos durch den Einbau von Pollern. Diese sollten herausnehmbar sein, damit Rettungsfahrzeuge den Übergang im Notfall doch nutzen können. Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass die Sperrung die Verkehrsbelastung des Europaplatzes und der Inselstraße erhöht, weil bisher vor allem Anwohner des Aeschacher Ufers die Laubeggengasse als Abkürzung genutzt haben. Dennoch rät die Verwaltung dem Stadtrat, dieser Maßnahme zuzustimmen.
Einen Zeitplan für den Bau der Unterführung Laubeggengasse gibt es bisher nicht. Nach Fertigstellung der Unterführung Bregenzer Straße im kommenden Frühjahr steht der Bau einer Unterführung Hasenweidweg-Ost an, zudem muss die Bahn eine neue Zufahrt ins Giebelbachviertel bauen. Und Stadt und Bahn planen eine Unterführung am Lotzbeckweg. Nötig ist auch ein Umbau der Unterführung Wackerstraße. Und wie an der Laubeggengasse will die Bahn auch in der Holdereggenstraße den Bahnübergang für Autos schließen. Dort ist eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer vorgesehen.
Am Hasenweidweg-West soll sich für Autos, Radfahrer und Fußgänger grundsätzlich nichts ändern. Allerdings muss die Bahn auch diesen Übergang so umbauen, dass er ins Elektronische Stellwerk eingebunden ist. Bis dahin ist dort ein Schrankenwärter nötig. Im Zuge des Umbaus ist eine neue Zufahrt in den südlichen Bereich des Gleisdreiecks geplant, da die Zufahrt beim Lotzbeckweg mit dem Bau der dortigen Unterfürhung wegfällt. Der Umbau
des Hasenweidweg-West ist in den Jahren 2025/26 geplant. Allerdings müssen Stadt und Bahn schon jetzt eine Planungsvereinbarung treffen. Die Bahn schätzt die Gesamtkosten dieses Umbaus auf etwa eine Million Euro, von denen die Stadt nichts zahlen muss. Auch mit diesem Thema werden sich die Stadträte an diesem Mittwoch befassen.
Die öffentliche Sitzung des Stadtrats am Mittwoch, 28. Oktober, in der Inselhalle beginnt um 18 Uhr. Auf der Tagesordnung stehen außerdem der Neubau der Kita mit Quartiersplatz in Zech, Mehrkosten bei der Gartenschau wegen Corona, die Zukunft des Silvesterfeuerwerks am Hafen und die Motorradstellplätze auf der Insel. Entgegen früherer Ankündigung steht der Bebauungsplan für das Vier-Linden-Quartier noch nicht zum abschließenden Beschluss. Die Arbeiten an dem Plan und an den Sobon-Vertrag seien noch nicht abgeschlossen, teilt Stadtbaumeister Kay Koschka auf Anfrage der LZ mit.