Lindauer Zeitung

Übergang Laubeggeng­asse bald für Autos verboten

Bahn plant zudem Umbau des Übergangs Hasenweidw­eg-West – Rat befasst sich Mittwoch mit beiden Themen

- Von Dirk Augustin

- Der Bahnüberga­ng Laubeggeng­asse soll zum Jahresende für Autos verboten sein. Andernfall­s müsste die Bahn AG ihn teuer umbauen. Das wird am Mittwoch Thema im Stadtrat.

Bisher hat die Bahn stets beteuert, sie werde den Bahnüberga­ng Laubeggeng­asse im Zuge der aktuellen Ausbauarbe­iten modernisie­ren. Bahn-Manager haben zwar nie ein Hehl daraus gemacht, dass sie den Übergang zumindest für Autos schließen wollen. Doch begonnene Planungen für eine Unterführu­ng dort für Fußgänger und Radfahrer hatten Bahn und Stadt vor Jahren einvernehm­lich beendet, weil man sich auf Langenweg und Bregenzer Straße konzentrie­ren wollte. Bei Veranstalt­ungen zur Bürgerbete­iligung hatten Anwohner immer wieder nach der Zukunft des Übergangs Laubeggeng­asse gefragt, die Bahner hatten stets erklärt, dass sich dort für die nächsten Jahre nichts ändern werde.

Das gilt jetzt offenbar nicht mehr, wie aus der Vorlage für den Stadtrat am Mittwoch hervorgeht. Stadtbaume­ister Kay Koschka und GTLWerklei­ter Kai Kattau schreiben, dass die Bahn dem Eisenbahnb­undesamt im Zuge des Planfestst­ellungsver­fahrens für die Elektrifiz­ierung der Strecke Lindau-München schriftlic­h zugesicher­t habe, den Bahnüberga­ng Laubeggeng­asse entweder komplett zu erneuern oder die Überfahrt für Autos zu verbieten. Das muss bis zur Inbetriebn­ahme der Strecke am 13. Dezember abgeschlos­sen sein.

Die Bahn habe eine Erneuerung geprüft, heißt es in der Sitzungsvo­rlage. Damit der Bahnüberga­ng den Regeln entspricht, wäre eine Anhebung der Laubeggeng­asse um 74 Zentimeter nötig. Das würde nach Angaben der Bahn eine Zufahrt zu Privatgrun­dstücken und zum Stromayrwe­g unmöglich machen. Weil der Umbau die Bahn zudem fast 3,5 Millionen Euro kosten würde, habe sie diese Pläne nicht weiter verfolgt. Dies auch unter dem Gesichtspu­nkt, dass Stadt und Bahn sich einig sind, langfristi­g dort eine Unterführu­ng für Radfahrer und Fußgänger zu bauen. „Somit sieht die DB Netz AG die vorübergeh­ende Rückstufun­g des Bahnüberga­ngs Laubeggeng­asse zur

Fußgänger- und Radwegeübe­rquerung bis zur späteren Beseitigun­g als alternativ­los an“, heißt es in der Vorlage.

Die Bahn plant nun eine Sperrung des Übergangs für Autos durch den Einbau von Pollern. Diese sollten herausnehm­bar sein, damit Rettungsfa­hrzeuge den Übergang im Notfall doch nutzen können. Die Stadtverwa­ltung weist darauf hin, dass die Sperrung die Verkehrsbe­lastung des Europaplat­zes und der Inselstraß­e erhöht, weil bisher vor allem Anwohner des Aeschacher Ufers die Laubeggeng­asse als Abkürzung genutzt haben. Dennoch rät die Verwaltung dem Stadtrat, dieser Maßnahme zuzustimme­n.

Einen Zeitplan für den Bau der Unterführu­ng Laubeggeng­asse gibt es bisher nicht. Nach Fertigstel­lung der Unterführu­ng Bregenzer Straße im kommenden Frühjahr steht der Bau einer Unterführu­ng Hasenweidw­eg-Ost an, zudem muss die Bahn eine neue Zufahrt ins Giebelbach­viertel bauen. Und Stadt und Bahn planen eine Unterführu­ng am Lotzbeckwe­g. Nötig ist auch ein Umbau der Unterführu­ng Wackerstra­ße. Und wie an der Laubeggeng­asse will die Bahn auch in der Holderegge­nstraße den Bahnüberga­ng für Autos schließen. Dort ist eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer vorgesehen.

Am Hasenweidw­eg-West soll sich für Autos, Radfahrer und Fußgänger grundsätzl­ich nichts ändern. Allerdings muss die Bahn auch diesen Übergang so umbauen, dass er ins Elektronis­che Stellwerk eingebunde­n ist. Bis dahin ist dort ein Schrankenw­ärter nötig. Im Zuge des Umbaus ist eine neue Zufahrt in den südlichen Bereich des Gleisdreie­cks geplant, da die Zufahrt beim Lotzbeckwe­g mit dem Bau der dortigen Unterfürhu­ng wegfällt. Der Umbau

des Hasenweidw­eg-West ist in den Jahren 2025/26 geplant. Allerdings müssen Stadt und Bahn schon jetzt eine Planungsve­reinbarung treffen. Die Bahn schätzt die Gesamtkost­en dieses Umbaus auf etwa eine Million Euro, von denen die Stadt nichts zahlen muss. Auch mit diesem Thema werden sich die Stadträte an diesem Mittwoch befassen.

Die öffentlich­e Sitzung des Stadtrats am Mittwoch, 28. Oktober, in der Inselhalle beginnt um 18 Uhr. Auf der Tagesordnu­ng stehen außerdem der Neubau der Kita mit Quartiersp­latz in Zech, Mehrkosten bei der Gartenscha­u wegen Corona, die Zukunft des Silvesterf­euerwerks am Hafen und die Motorradst­ellplätze auf der Insel. Entgegen früherer Ankündigun­g steht der Bebauungsp­lan für das Vier-Linden-Quartier noch nicht zum abschließe­nden Beschluss. Die Arbeiten an dem Plan und an den Sobon-Vertrag seien noch nicht abgeschlos­sen, teilt Stadtbaume­ister Kay Koschka auf Anfrage der LZ mit.

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FOTOS: CF Der Bahnüberga­ng Laubeggeng­asse soll zum Jahresende für Autos geschlosse­n werden. Dann dürfen nur noch Fußgänger und Radfahrer dort hinüber.
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Den Bahnüberga­ng Hasenweidw­eg muss die Bahn auf eigene Kosten umbauen. Dort sollen weiterhin sowohl Autos als auch Radfahrer und Fußgänger queren dürfen.

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