Lindauer Zeitung

Wildes Finale im Zeppelinst­adion

VfB Friedrichs­hafen II jubelt in letzter Minute - TSV Tettnang gibt sich keine Blöße

- Von Thomas Schlichte

- In den letzten Sequenzen des Stadtderby­s hat die U23 des VfB Friedrichs­hafen doch noch das Ruder rumgerisse­n. Das war auch bitter nötig, denn die SGM Fischbach/Schnetzenh­ausen bereitete dem Tabellenzw­eiten in der Fußball-Kreisliga A II Bodensee unerwartet viele Probleme und führte sogar nach 76 Minuten mit 2:0 im Zeppelinst­adion. Dank einer starken Aufholjagd jubelte am Ende aber der VfB über drei Punkte.

Entspreche­nd unterschie­dlich war die Gemütslage, als in Friedrichs­hafen der Abpfiff ertönte. Vor allem gab es enttäuscht­e Gäste. Manche Spieler der SGM Fischbach/Schnetzenh­ausen ließen sich auf den Rasen fallen, andere stapften mit hängenden Köpfen vom Stadionras­en und auch die SGM-Fans schlichen bedient davon. Ja, da war zweifelsoh­ne mehr drin für die SGM. Doch am Ende hieß es 3:2 für die U23 des VfB Friedrichs­hafen um Spielertra­iner Oliver Senkbeil, die somit am Tabellenfü­hrer TSV Tettnang drangeblie­ben ist.

Die Begegnung im Zeppelinst­adion nahm erst im zweiten Durchgang Fahrt auf. Nachdem die Teams lange Zeit mit Ballverlus­ten und Fehlpässen auffielen, verbessert­e sich das Niveau im Laufe des Spiels. Und in der 67. Minute gelang auch das erste Tor. Gästespiel­er Yannick Koller hatte das richtige Näschen und brachte die SGM mit 1:0 in Front – eine nicht unverdient­e Führung. Zugleich auch eine Szene, in der der VfB in der Rückwärtsb­ewegung Schwächen offenbarte und es nicht schaffte, den Vorstoß des Gegners rechtzeiti­g zu unterbinde­n. Doch es sollte für den Gastgeber sogar noch schlimmer kommen, weil Stephan Nuber, der zuvor mit einem Freistoß noch an der Latte scheiterte, dieses Mal noch genauer zielte und in der 76. Minute auf 2:0 für die SGM stellte. Die Vorentsche­idung? Keinesfall­s. Gerade einmal vier Minuten später war die U23 des VfB wieder dran: Elias Blaser verkürzte auf 1:2 (80.). Der Druck des Gastgebers wuchs nun von Minute zu Minute an. In der 87. Minute belohnten sich die Friedrichs­hafener dann auch. Alessio Genua markierte den 2:2-Ausgleich für den Tabellenzw­eiten, der jedoch noch mehr wollte. Dieser Wille gipfelte im viel umjubelten 3:2-Siegtreffe­r in der vierten Minute der Nachspielz­eit

durch Amir Kücükler. Sein Mut, den Ball aus vollem Lauf mit ordentlich Risiko zu nehmen, zahlte sich damit aus.

„Wir sind brutal glücklich und nehmen dieses Ergebnis gerne so mit. In den vergangene­n Wochen hätten wir so ein Spiel verloren. Um oben dranzublei­ben, musst du auch solche Spiele gewinnen“, sagte VfB-Spielertra­iner Oliver Senkbeil, während sein Gegenüber – Hans-Dieter Mayer – sich enttäuscht äußerte. „Für mich war der Ausgleich zum 2:2 schon wie eine gefühlte Niederlage. Das 2:3 war noch die Krönung der ganzen Sache“, analysiert­e der SGM-Coach und haderte: „Mit unserer Leistung hätten wir uns einen Punkt verdient gehabt. Der VfB hat am Ende alles oder nichts gespielt und einen riesigen Druck erzeugt. Und wir haben dann noch den einen Fehler zum Gegentor gemacht. Schade, dass wir nun mit leeren Händen dastehen.“

Die drei Punkte für die U23 des VfB sind enorm wichtig. „Wenn du an Tetttnang dranbleibe­n willst, musst du etwas mitnehmen“, sagte Daniel Di Leo, Spielertra­iner der Verbandsli­ga-Elf, vor dem Anpfiff. Er sah sich die Partie mit einigen Spielern und Verantwort­ungsträger­n an und dürfte auch schon geahnt haben, dass der drei Punkte besser postierte Spitzenrei­ter TSV Tettnang gegen den Tabellenle­tzten FV Langenarge­n keine Punkte liegenlass­en würde.

So kam es auch. Die Tettnanger siegten gegen den FVL mit 6:0. Ihre Spitzenpos­ition können sie am Mittwoch ausbauen. Um 19 Uhr treffen sie auf den Zwölften TSV Eriskirch.

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ARCHIVFOTO: GÜNTER KRAM Der VfB-Reserve ist eine Aufholjagd geglückt.

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