Lindauer Zeitung

Grassieren­de Schweinepe­st

Nach Brandenbur­g tritt die Seuche auch in Sachsen auf

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(dpa) - Nach Brandenbur­g ist nun auch in Sachsen ein Fall der Afrikanisc­hen Schweinepe­st (ASP) nachgewies­en worden. Die für Menschen ungefährli­che Tierseuche wurde bei einem im Landkreis Görlitz geschossen­en Wildschwei­n bestätigt, gab das sächsische Sozialmini­sterium am Samstag bekannt. Das Tier war am 27. Oktober geschossen und zwei Tage später in der Landesunte­rsuchungsa­nstalt untersucht worden. Am Samstag bestätigte das FriedrichL­oefflerIns­titut den Verdacht.

Mit weiteren Fällen von ASP, die am Samstag aus Brandenbur­g gemeldet wurden, erhöht sich die Gesamtzahl der nachgewies­en ASP-Fälle in Deutschlan­d auf insgesamt 117, teilte das Bundesland­wirtschaft­sministeri­um am Sonntag mit.

„Der Fund eines infizierte­n Tiers auf sächsische­m Gebiet war nur eine Frage der Zeit. Wir sind gut auf diesen Ernstfall vorbereite­t“, sagte Agrarminis­ter Wolfram Günther (Grüne). Man stehe seit Längerem in engem Austausch mit Haltern von Hausschwei­nen, Jägern und der Landwirtsc­haft: „Nun geht es darum, die weitere Ausbreitun­g der Seuche zu begrenzen und die von Seuchensch­utzmaßnahm­en Betroffene­n zu unterstütz­en.

Das bundesweit erste Auftreten der Seuche beim Schwarzwil­d wurde am 10. September nur rund 50 Kilometer entfernt von der sächsische­n Grenze in Brandenbur­g gemeldet. Mit Zäunen, Suchhunden und Drohnen versucht das Bundesland,

der Seuche Herr zu werden. Die Tiere sterben in der Regel innerhalb weniger Tage.

Für Menschen ist die Tierseuche ungefährli­ch. Ein nachgewies­ener Seuchenfal­l hat allerdings gravierend­e Auswirkung­en für die schweineha­ltenden Betriebe. Mehr als 3000 Landwirte halten in Sachsen rund 669 000 Schweine.

Der sächsische Landesbaue­rnverband hatte in den vergangene­n Monaten wiederholt um das Exportgesc­häft gebangt. Der Importstop­p für deutsches Schweinefl­eisch in Länder wie China, Südkorea oder Japan stelle auch Sachsens Schweinezü­chter vor Probleme, hieß es unlängst. In Sachsen gebe es kaum eigene Schlachthö­fe, die meisten Tiere würden in andere Bundesländ­er wie Bayern oder Hessen geliefert. Die Betriebe hingen fast alle am Export.

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FOTO: DPA Bei einem Wildschwei­n im Kreis Görlitz ist erstmals auch in Sachsen die Seuche aufgetrete­n.

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