Museumsdirektoren protestieren gegen Schließung
Kunsthäuser seien sichere Orte der kulturellen Bildung mit funktionierenden Hygienekonzepten
(KNA) - Mehr als 40 Leiter bedeutender Museen in Deutschland haben gegen die Schließung ihrer Häuser wegen der neuen Corona-Maßnahmen protestiert. Sie bekunden in dem Schreiben an die Landesregierungen Verständnis für strenge Maßnahmen gegen die Pandemie, fordern aber zugleich, die Entscheidung zu überdenken.
Museen seien sichere Orte der kulturellen Bildung mit funktionierenden Hygienekonzepten. „Ich verstehe nicht ganz, was da passiert“, sagte der Direktor des Kunstmuseums Bonn und Mitinitiator des Schreibens, Stefan Berg, am Freitagabend im Deutschlandfunk. Gerade in Zeiten der Pandemie sei es wichtig neben einem „Erleben einer Dauerkrise“, auch „positive Anreize und ästhetische Stimulanz“zu bekommen.
Museen seien zudem auch Orte, an denen sich die entsprechenden
Corona-Regeln und die Sicherheitsund Hygieneanforderungen hervorragend umsetzen ließen, so Berg weiter: „Wir haben klimatisierte
Räume, große und hohe Räume und Konzepte, wo tatsächlich eben dieser ästhetische Genuss hergestellt werden kann wie auch die gesundheitliche Sicherheit.“In dem Brief heißt es unter anderem: „Es ist uns unverständlich, warum es möglich ist, Baumärkte, Autohäuser und andere Geschäfte offen zu halten, Museen aber, die über dieselben oder großzügigere Flächen für einen coronagerechten Publikumsverkehr verfügen, geschlossen werden.“Wenn die Museen nun erneut geschlossen würden, so erscheine dies als eine symbolische Geste.
Zu den Unterzeichnern gehören beispielsweise auch Frederic Bußmann, Generaldirektor der Kunstsammlungen Chemnitz, Peter Gorschlüter, Direktor des FolkwangMuseums Essen, Ulrike Groos, Direktorin des Kunstmuseums Stuttgart, Alexander Klar, Direktor der Kunsthalle Hamburg, Eva Kraus, Direktorin der Bundeskunsthalle in Bonn und Felix Krämer, Generaldirektor der Stiftung Museum Kunstpalast in Düsseldorf.