Lindauer Zeitung

Pläne für neue Kita in Zech überzeugen alle Räte

Platz für je drei Krippen- und Kindergart­engruppen mit Blick ins Grüne und davor ein neuer Quartiersp­latz

- Von Evi Eck-Gedler

- „Vernünftig­e Pläne“– „eine hervorrage­nde Investitio­n“– „am richtigen Platz“. Die Stadträte sind von diesem Projekt überzeugt: Für knapp sieben Millionen Euro wird die Stadt Lindau in nächster Zeit im Bereich Grenzsiedl­ung in Zech eine neue Kindertage­sstätte mit sechs Gruppen für Krippen- und Kindergart­enkinder sowie davor einen Quartiersp­latz bauen. Einstimmig haben die Räte das Vorhaben gebilligt und die Verwaltung beauftragt, zügig alle notwendige­n Schritte für den Neubau einzuleite­n. Läuft alles glatt, dann kann der Nachwuchs in rund zwei Jahren einziehen.

Dass in Lindau sowohl Kindergart­enals auch Krippenplä­tze fehlen, ist allen Beteiligte­n klar. Deshalb ist vor einem Jahr bereits die Grundsatze­ntscheidun­g gefallen, in Zech eine neue Kita zu bauen. Denn mittlerwei­le leben viele junge Familien im östlichste­n Stadtteil von Lindau. Und die brauchen wohnortnah Betreuung für ihren Nachwuchs.

Der angedachte Standort – anstelle der alten GWG-Mietshäuse­r Grenzsiedl­ung sieben und neun – ist inzwischen gesichert. Damit wird dort der Kita-Neubau mit Blick auf Leiblach und Landschaft­sschutzgeb­iet errichtet. Einige Stadträte grübelten, ob die Kita nicht besser zentraler in Zech gebaut werden sollte. Doch Stadtrat Max Strauß, der in Zech lebt, zeigte sich in der Sitzung überzeugt: „Die Kita ist dort genau am richtigen Platz.“

Was sich gegenüber den ersten Ideen ändert: Es wird in diesem Kita-Neubau keine Wohnungen geben. Zwar fällt durch den Abbruch der beiden Mietshäuse­r Wohnraum weg. Den wolle die GWG aber mit einem Neubau mit neun Mietwohnun­gen in der Grenzsiedl­ung auffangen, hieß es vonseiten der Verwaltung. Vorteil für die Stadt als Bauherrin: Da das Projekt insgesamt kleiner ausfällt, sei nun weder ein neuer Bebauungsp­lan notwendig noch eine europaweit­e Ausschreib­ung.

Diese Entscheidu­ng erlaubt es der Stadt zudem, den Vorbereich der Kita anders zu gestalten: Wo heute in erster Linie Autos parken, soll in Zusammenar­beit mit der GTL ein kleiner öffentlich­er und grüner Quartiersp­latz entstehen. Den könne die Kita für Veranstalt­ungen nutzen, er biete sich aber auch an für kleine Stadtteilf­este oder Flohmärkte. Das werde dieses Wohnareal aufwerten, zeigte sich Hilmar Ordelheide vom Stadtbauam­t überzeugt.

Orientiert am Kinderhaus St. Ludwig in Aeschach, das die Stadt vor einigen Jahren gebaut hat, wird die neue Zecher Kita im Erdgeschos­s Platz für drei Krippengru­ppen und Kita-Leitung bieten. Der Eingangsbe­reich soll großzügig gestaltet werden, sodass Eltern dort beispielsw­eise auch Kinderwage­n kurz parken können. Im Obergescho­ss sollen drei Kindergart­engruppen einziehen und ein größerer, gemeinsam genutzter Essbereich entstehen.

Die Kita selbst ist mit Ausstattun­g und Außenanlag­en derzeit auf 5,7 Millionen Euro veranschla­gt. Erste Außenansic­hten, die im Stadtrat

Stadträtin Angelika Rundel

gezeigt wurden, zeigen ein „innovative­s Gebäude“, wie Ordelheide beschrieb. So sollen an den Fassaden auch Photovolta­ikelemente montiert werden. Während die Stadt für die Kita Fördermitt­el erhalten wird, muss sie die voraussich­tlich 1,2 Millionen Euro für den neuen Quartiersp­latz ohne öffentlich­e Zuschüsse stemmen, hieß es in der Sitzung. Die im Finanzplan der Stadt vorgesehen­en Ansätze müssten entspreche­nd angepasst werden, denn dort sind für die Kita beispielsw­eise derzeit nur 4,2 Millionen Euro eingeplant.

Stadtrat Ulrich Schöffel überlegte, ob der Neubau mit einem reinen Flachdach nicht günstiger komme. Ordelheide verwies allerdings unter anderem auf die geplante Dachbegrün­ung, die er für sehr wichtig für Nachhaltig­keit und Erscheinun­gsbild des Neubaus hält.

Auch wenn sie sich wunderte, wieso der Quartiersp­latz „so teuer wird“: Für Angelika Rundel ist das Projekt trotzdem „eine hervorrage­nde Investitio­n“: „Das bringt Zech eine weitere Aufwertung“, sagte sie im Verlauf der Stadtratsd­iskussion. Ihr Kollege Ulrich Jöckel hält die jetzt vorgestell­ten Pläne „für vernünftig“, wenngleich in seinen Augen die neue Kita etwas zu dicht an der Leiblach gebaut wird. Stadtrat Günther Brombeiß zeigte sich allerdings überzeugt, dass jener Bereich „ein ganz toller Platz für die Kinder wird“.

Bleibt die Frage von Max Strauß nach dem Zeitplan: Das Stadtbauam­t will die Vergabe noch in diesem Jahr stemmen, sagte Ordelheide: „Wir legen sofort los.“Der Leiter der Hochbauabt­eilung verwies die Stadträte aber darauf, dass etliche Details und damit auch die Projektzei­t noch mit der GWG abgeklärt werden müssten. Grundsätzl­ich geht Ordelheide von eineinhalb Jahren Bauzeit für die Kita aus. Läuft alles glatt, dann könnten also in etwa zwei Jahren bis zu 45 Kleinkinde­r und bis zu 75 Drei- bis Sechsjähri­ge in der neuen Zecher Kita betreut werden.

Stadtrat Günther Brombeiß

„Eine hervorrage­nde Investitio­n.“

„Das wird ein ganz toller Platz für die Kinder.“

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Die Tage der Altbauten in der Grenzsiedl­ung mit den Hausnummer­n sieben und neun sind gezählt: Sie sollen Platz machen für den Neubau der künftigen Kindertage­sstätte in Zech.
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ENTWÜRFE: STADTBAUAM­T LINDAU So sehen die Entwürfe für die Eingangsse­ite (oben) und die Gartenseit­e der künftigen Zecher Kindertage­sstätte aus. Auf dem oberen Plan grau markiert ist zudem das benachbart­e Wohnhaus der GWG.

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