Den Towerstars fehlt es am Abschluss
Letztes Spiel beim Vorbereitungsturnier „Get Ready Cup“geht mit 2:1 an den ESV Kaufbeuren
- Neun Testspiele haben die Ravensburg Towerstars in der Vorbereitung auf die neue Saison in der Deutschen Eishockey-Liga 2 absolviert. Auch wenn die Ergebnisse in diesen Testspielen nebensächlich sind, bleibt als Erkenntnis: In Schwung gekommen sind die Towerstars noch nicht. Beim letzten Spiel im „Get Ready Cup“am Sonntag in der leeren CHG-Arena zeigte sich Ravensburg im Vergleich zum Spiel am Freitag in Bietigheim zwar deutlich verbessert. Gegen den ESV Kaufbeuren gab es beim 1:2 dennoch die sechste Niederlage im neunten Testspiel.
Die Szenerie am Sonntagabend mutete schon ein wenig surreal an. In der CHG-Arena machten sich die Spieler der Ravensburg Towerstars und des ESV Kaufbeuren warm, doch weder in der Halle noch davor war etwas los. Auf dem Oberschwabenhallen-Parkplatz herrschte gähnende Leere, wegen der gestiegenen Corona-Zahlen im Kreis Ravensburg musste auch schon das letzte Testspiel der Towerstars als Geisterspiel ausgetragen werden. So wie – mindestens – alle Novemberpartien der kommenden Freitag beginnenden Saison in der Deutschen EishockeyLiga 2. Und so hallten die Worte von Stadionsprecher Marcus Haider durch das leere Rund – um wenigstens die Zuschauer beim Streaminganbieter SpradeTV zu unterhalten.
Die sahen das erste Spiel von Niklas Treutle von Beginn an für die Towerstars. Der Goalie, bis Ende November leihweise von den Nürnberg Ice Tigers aus der DEL verpflichtet, hatte schon am Freitag bei der 2:7Niederlage in Bietigheim nach dem 1:6 kurz vor Ende des zweiten Drittels Olafr Schmidt ersetzt. Viel früher musste am Sonntag Kaufbeuren im Tor reagieren. Allerdings aus einem ganz anderen Grund: Vincenz
Mayer und ein Kaufbeurer Gegenspieler waren in der achten Minute am Tor vorbeigefahren, plötzlich flog der Helm von Goalie Jan Dalgic aufs Eis, der Kaufbeurer ging zu Boden. Er hatte sich eine blutende Wunde im Gesicht zugezogen und wurde von Stefan Vajs ersetzt.
Die Towerstars machten im ersten Drittel einen stabileren Eindruck als in Bietigheim und hatten die besseren Chancen als Kaufbeuren. Doch wieder gerieten sie in Rückstand. In der 14. Minute bediente Patrick Reimer vor dem Tor John Lammers, der überwand Treutle zum 1:0 für die Gäste aus dem Allgäu. Dazu schwächte sich Ravensburg auch selbst. Nach einem harten Check von hinten gegen Branden Gracel saß Robbie Czarnik zwölf Minuten lang auf der Strafbank.
Im zweiten Drittel kamen die Towerstars überhaupt nicht in die Gänge. Kurz flackerte Torgefahr auf, als James Bettauer knapp vorbeischoss und Mathieu Pompei nur die Latte traf. Kurz darauf stand es 0:2. Wieder ging es zu einfach für Kaufbeuren, wieder bediente Reimer Lammers. Noch viel einfacher kam wenig später Gracel durch das Angriffsdrittel, Treutle wehrte die Schüsse von Sami Blomqvist allerdings spektakulär ab – nicht nur in dieser Szene zeigte der Nürnberger Leihspieler, weshalb er schon bei zwei Weltmeisterschaften mit dabei war.
Seine Vorderleute gingen immerhin nicht torlos in die zweite Pause. In Überzahl traf Sören Sturm den Puck zwar nicht voll, weil ihn David Zucker aber vor dem Tor noch abfälschte, reichte es dennoch für das 1:2. Und das gab den Towerstars etwas Schwung. Ihr Spiel wurde besser, Daniel Stiefenhofer ließ aber eine Topchance liegen. Auch im Schlussdrittel fanden die Ravensburger keinen Weg an Goalie Vajs vorbei. In der 47. Minute war der Weg zum 2:2 in Überzahl eigentlich geebnet: Vajs lag am Boden, sein Stock hing im Tor fest – doch weder Pompei (abgeblockt) noch Czarnik (Pfosten) brachten den Puck im Tor unter. So gab es die nächste Niederlage.