Rudi, der Grünten-Kater
Viele Bergwanderer kennen den schwarz-weißen Abenteurer – Wo er eigentlich zu Hause ist
- Oben, am Grünten, kennt er sich aus: Rund ums Jägerdenkmal auf dem Gipfel des 1738 Meter hohen „Wächter des Allgäus“treibt sich Rudi oft tagelang rum – im Sommer wie im Winter. Viele Wanderer kennen den schwarz-weißen Kater. Vergangene Woche, als sich der Grünten schon im weißen Gewand zeigte, war Rudi wieder einmal unterwegs. Hat er kein Zuhause?
Auf der Suche nach Rudis Besitzer haben wir zunächst bei Lutz Egenrieder nachgefragt. Er ist Wirt des Grüntenhauses oberhalb von Burgberg im Oberallgäu. Und er konnte den entscheidenden Tipp geben: Die junge Katze komme von der Höfle-Alpe, sagte er. Diese liegt auf der anderen Seite des Berges oberhalb von Kranzegg auf 1200 Metern Höhe. Hüttenwirt Robert Jörg lacht: „Ja, der Rudi treibt sich immer da oben rum.“Manchmal sei er tagelang weg, dann tauche der kleine Kater wieder auf. Immerhin: Es sind über 500 Höhenmeter von der Höfle-Alpe zum Gipfel und ein Wanderer braucht dafür etwa eineinhalb Stunden.
Rudi ist gut zwei Jahre alt, sagt Höfle-Älpler Robert Jörg, der kleine Kater sei kastriert und gechippt. Warum es Rudi nach oben zieht, ist klar: Am Jägerdenkmal rasten häufig Wanderer und machen Brotzeit. Da bettelt dann der Rudi und bekommt häufig was zum Essen. Gerne mag er beispielsweise ein Stück Wurst oder Chips.
Berggängige Katzen sind zwar selten, sorgen aber immer wieder mal für Gesprächsstoff. So wie vor Jahren Willi, der Kater der Kemptner Hütte. Der stieg im September 2007 mit Hüttenwirt Martin Braxmair und dessen damals noch kleinen Kindern Sina und Moritz auf den 2366 Meter hohen Muttler-Gipfel. Nach einer Brotzeit begleitete der Kater Braxmair und die Kinder nach unten. Wieder an der Hütte angekommen, schlich sich der müde Willi in den Stall und schlief dort stundenlang.