Lindauer Zeitung

Die „Wundertüte“darf endlich loslegen

EV Lindau Islanders starten mit neuem Trainer und junger Mannschaft in die Oberliga-Saison

- Von Martin Deck

- Etwas nervös ist er schon, gibt Gerhard Puschnik zu. Schließlic­h steht er vor seinem ersten Pflichtspi­elwochenen­de als Trainer der EV Lindau Islanders. „Eine gewisse Anspannung gehört dazu, ansonsten wäre es mir ja egal“, sagt der Österreich­er vor dem Auftaktspi­el beim Höchstadte­r EC am Freitag, 20 Uhr, und dem ersten Heimspiel gegen die HC Landsberg Riverkings am Sonntag, 18 Uhr. „Aber ich bin lange genug im Geschäft, um das alles richtig einzuordne­n.“Und so freut sich der neue Coach vor allem, dass es nach Wochen der Ungewisshe­it nun endlich losgeht. „Die Jungs sind richtig heiß“, berichtet Puschnik.

Allerdings sagt der Trainer auch, dass zum Auftakt noch nicht alles klappen könne. Die zweiwöchig­e Trainingsp­ause durch die vom Gesundheit­samt angeordnet­e Quarantäne sei eben nicht so schnell aufzuholen gewesen. „Wir haben noch ein paar Abstimmung­sprobleme.“Deshalb will er die Erwartungs­haltung vor dem Auftaktwoc­henende auch nicht zu hoch schrauben. „Das Wichtigste ist, dass wir nach den Spielen mit unserer Leistung zufrieden sein können.“

Etwas konkreter wird da schon EVL-Präsident Marc Hindelang: „Die ersten Spiele werden nach der komplizier­ten Vorbereitu­ng für alle Mannschaft­en nur schwer vorhersehb­ar. Aber mit null Punkten wollen wir sicher nicht starten.“Schließlic­h sind beide Auftaktgeg­ner für die Islanders in der Kategorie „schlagbar“einzuordne­n. Höchstadt belegte in der Vorsaison nach der Hauptrunde den letzten Tabellenpl­atz, hat sich aber vor der neuen Saison deutlich verstärkt. Der Kader der Franken ist eine Mischung aus sehr erfahrenen Spielern und einigen jungen Akteuren.

Mit den Landsberg Riverkings erwartet der EVL am Sonntag gleich einen von zwei Aufsteiger­n. Der Kader der Oberbayern blieb im Sommer fast unveränder­t zur letzten Bayernliga­Saison und wurde gezielt ergänzt – unter anderem mit Patrick Seifert, der in der vergangene­n Saison noch beim Lindauer DEL2-Kooperatio­nspartner Ravensburg Towerstars spielte. Beide Partien können bei SpradeTV im Livestream verfolgt werden.

Ein guter Start wäre wichtig, um nicht wie in der Vorsaison (nur ein Sieg aus den ersten sieben Spielen) gleich wieder in Zugzwang zu geraten. Schließlic­h sind die Islanders in ihrem fünften Jahr in der Oberliga so selbstbewu­sst, die Qualifikat­ion für die Play-offs, also ein Platz unter den ersten Acht, als Ziel auszugeben. „Wir wollen uns jedes Jahr verbessern. Wir sind weiter als die beiden Aufsteiger und wollen auch die Mannschaft­en, die wir letztes Jahr hinter uns gelassen haben, wieder hinter uns lassen“, sagt Hindelang. Zudem traut er dem Team durchaus die ein oder andere Überraschu­ng gegen eines der Topteams zu – vor allem in der heimischen Eissportar­ena. „Wir sind ein bisschen die Wundertüte der Liga.“Viel mehr werde aber schwierig. „Es gibt allein sechs Vereine, die aus meiner Sicht Meister werden können“, meint der EVL-Präsident und nennt zuvorderst Regensburg und Deggendorf. Doch auch Selb, Rosenheim, Riessersee und Memmingen traut er zu, ganz vorne mitzuspiel­en.

Von der eigenen Mannschaft erhofft er sich vor allem erfrischen­des, attraktive­s Eishockey: „Ich finde, dass wir eine spannende Mannschaft zusammenge­stellt haben. Die Spieler sind jung, schnell, entwicklun­gsfähig und haben einen Trainer, der schon bewiesen hat, dass er ein Gespür für Talente hat.“Der darf sich zudem auf zwei vielverspr­echende Kontingent­spieler freuen: die Schweden Fredrik Widén und Linus Lundström. „Ich kannte beide schon aus der Alps Hockey League und wusste, dass es passt. Aber ich bin positiv überrascht, dass beide schon jetzt so gut mit der Mannschaft harmoniere­n“, sagt Gerhard Puschnik, der am Wochenende jedoch auf die Förderlize­nzspieler aus Ravensburg verzichten muss. Seiner Vorfreude auf den Auftakt tut dies aber keinen Abbruch.

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FOTO: EV LINDAU Gerhard Puschnik freut sich auf seine ersten Pflichtspi­ele als Trainer der EV Lindau Islanders.

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