Lindauer Zeitung

Italienisc­h-tunesische­s Ehepaar wieder zusammen

Beinahe den Besuch bei den Schwiegere­ltern verpasst

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(lz) - Die Bundespoli­zei hat am Donnerstag am Grenzüberg­ang Ziegelhaus in einem Fernreiseb­us aus Rom einen Tunesier aufgegriff­en, der sich mit einem fremden Dokument ausgewiese­n hatte. Einreisen durfte der Mann später aber doch, da seine Ehefrau den Fall später aufklären konnte. Statt in Zurückweis­ungshaft darf der Tunesier nun zum Besuch seiner Schwiegere­ltern, teilt die Bundespoli­zei mit.

Eine Streife der Lindauer Bundespoli­zei stellte bei der Einreiseko­ntrolle einen Tunesier fest, der keinen Pass, sondern lediglich einen gültigen schwedisch­en Aufenthalt­stitel vorweisen konnte. Die Fahndungsü­berprüfung des Dokumentes ergab, dass dieser schengenwe­it zur Sicherstel­lung ausgeschri­eben war. Hierzu befragt, verstrickt­e sich der 32-Jährige zusehends in Widersprüc­he, heißt es im Polizeiber­icht. Die Beamten stellten außerdem fest, dass es sich bei dem Mann nicht um die Person auf dem Dokumenten­foto handelte. Der Businsasse gab an, mit seiner mitreisend­en Freundin in Italien im Urlaub gewesen und nun auf der Rückfahrt nach Schweden zu sein.

Die Bundespoli­zisten schlossen den Mann aufgrund des Verdachtes der unerlaubte­n Einreise sowie des Ausweismis­sbrauchs zunächst von der Weiterfahr­t aus. In seiner Vernehmung gab der Beschuldig­te dann an, seit Kurzem mit der mitreisend­en Italieneri­n, die mittlerwei­le nach Mannheim weitergefa­hren war, verheirate­t zu sein. Das Paar befand sich wohl auf dem Weg nach Südhessen, wo die Frau und ihre Eltern wohnen. Eine Kontaktauf­nahme mit der 19Jährigen gestaltete sich jedoch schwierig, da der Tunesier das Handy seiner Frau bei sich hatte. Die Beamten informiert­en daraufhin die Bundespoli­zei in Mannheim, die dann tatsächlic­h die Ehefrau samt Reisepass ihres Gatten und der Heiratsurk­unde im Bahnhof ausfindig machen konnten.

In seiner Vernehmung gab der Tunesier an, den schwedisch­en Aufenthalt­stitel in Rom gefunden zu haben. Die Bundespoli­zisten hatten jedoch bereits das Handy des Mannes gesichtet und erkannt, dass der Beschuldig­te am Morgen mit dem Dokumenten­inhaber telefonier­t hatte. Der Mann gab schließlic­h zu, über einen Freund den Aufenthalt­stitel für 100 Euro erhalten zu haben, um so leichter nach Deutschlan­d reisen zu können. Der Tunesier muss sich nun wegen Ausweismis­sbrauchs verantwort­en. Der Mann konnte daraufhin die Weiterfahr­t zu seiner Frau antreten, so die Bundespoli­zei.

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FOTO: BUNDESPOLI­ZEI Fahnder sind am Grenzüberg­ang Ziegelhaus erfolgreic­h.

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