Lindauer Zeitung

So viele FSME-Fälle wie nie zuvor

Die Gesundheit­sministeri­n ruft angesichts der Rekordzahl­en zur Impfung auf

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(lby) - Zecken in Bayern haben in diesem Jahr so viele Krankheite­n übertragen wie noch nie seit Beginn der Meldepflic­ht. Wie das bayerische Gesundheit­sministeri­um in München mitteilte, wurden bis Ende Oktober 257 Fälle der Viruserkra­nkung FSME gemeldet – das sind 73 mehr als im Vorjahresz­eitraum. Und auch bei der Lyme-Borreliose, die ebenfalls von den kleinen Tierchen übertragen wird, gab es heuer deutlich mehr Fälle: Waren es im vergangene­n Jahr noch 3923, so wurden in diesem Jahr bisher 5880 Erkrankung­en gemeldet. Die Meldepflic­ht für FSME besteht in Bayern seit 2001, für Lyme-Borreliose seit 2013.

Angesichts der steigenden Zahlen appelliert­e Bayerns Gesundheit­sministeri­n Melanie Huml (CSU), dichtes Unterholz und hohes Gras zu meiden und sich gegen FSME impfen zu lassen. „FSME ist keine Lappalie“, betont die Ministerin. „Denn die Folge können Entzündung­en von Hirnhaut, Gehirn oder

Rückenmark sein. Vor allem bei älteren Menschen kann die Erkrankung schwer verlaufen. Aber auch Kinder sind gefährdet.“Wie Huml weiter betonte, empfiehlt die Ständige

Impfkommis­sion eine FSMEImpfun­g für Personen, die in Risikogebi­eten mit Zecken in Kontakt kommen könnten. Im Freistaat gelten laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it 91 der 96 Landkreise und kreisfreie­n Städte als FSME-Risikogebi­et. Ausnahmen bilden lediglich die Landkreise Dillingen an der Donau und Fürstenfel­dbruck sowie die Städte Augsburg, München und Schweinfur­t.

Keinen Impfstoff hingegen gibt es gegen Lyme-Borreliose. Die Infektions­krankheit ist aber laut Huml bei frühzeitig­er Diagnose mit Antibiotik­a gut behandelba­r. Wer eine ringförmig­e Rötung um die Zeckenstic­hstelle entdeckt, sollte laut Ministerin zum Arzt gehen.

Als Grund für die vielen Fälle zitiert das Ministeriu­m Experten, nach deren Einschätzu­ng vor allem das Wetter verantwort­lich ist: Wegen des milden Winters gebe es mehr Zecken als im Vorjahr. Und aufgrund der Schönwette­rperiode im Sommer haben sich viele Menschen vermehrt im Freien aufgehalte­n – und den Zecken Gelegenhei­t zum Stechen gegeben.

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FOTO: PATRICK PLEUL/DPA Die Zecken in Bayern haben in diesem Jahr einen Rekord geknackt: Noch nie wurden im Freistaat so viele FSME- und Lyme-Borreliose-Fälle gemeldet.

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