Rekord bei E-Autos dank hoher Prämien
Förderung soll heute verlängert werden – Özdemir fordert Abbau der Dieselsubventionen
- Weitere Impulse für die deutsche Autobranche hin zu klimaschonenderen Antrieben und gegen Auswirkungen der Corona-Krise sind am heutigen Dienstag beim Spitzengespräch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) das große Thema. Auf der Tagesordnung steht die Verlängerung der Kaufprämie für Elektroautos. Der sogenannte Umweltbonus und seine Erweiterung mit der Innovationsprämie hätten sich „als erfolgreiches Instrument zur Förderung des Absatzes von
Elektrofahrzeugen erwiesen“, heißt es in einer Vorlage aus dem Kanzleramt für den Autogipfel. Die bis Ende 2021 geltende Richtlinie soll demnach bis 2025 verlängert werden.
Die im Sommer schon einmal ausgeweitete Kaufprämie für E-Autos führte im Oktober zu einem Rekord von 32 324 Förderanträgen in Deutschland – dreimal so viele wie vor einem Jahr. Reine E-Autos werden nach dem bisherigen Konzept mit bis zu 9000 Euro gefördert. Der Bund übernimmt 6000 Euro, die Hersteller den Rest. Auch eine Art Abwrackprämie für Nutzfahrzeuge soll der Vorlage zufolge kommen – diese hatte auch Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) gefordert. „Insbesondere auch bei Feuerwehr, Katastrophenschutz und Nothilfe besteht ein erheblicher Bedarf, alte Fahrzeuge zu ersetzen“, heißt es in der Vorlage. Geplant sei ein „Flottenerneuerungsprogramm für Lkw“.
Die Grünen werfen der Regierung unterdessen vor, zu wenig für die Förderung der E-Mobilität zu tun. Cem Özdemir, der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag, forderte am Montag ambitioniertere Ziele. „Ein grundsätzliches Problem ist, dass sich die Bundesregierung von Autogipfel zu Autogipfel hangelt. Doch mit Gipfelpolitik allein kann man keine Transformation unserer wichtigsten Industrie erfolgreich gestalten“, sagte er der „Schwäbischen Zeitung“. Nötig sei ein durchgängiger „Strategiedialog zwischen Politik und Automobilwirtschaft“nach baden-württembergischem Vorbild. In allen relevanten Bereichen müsse Deutschland die „Technologieführerschaft anstreben“. Unter anderem plädiert Özdemir für einen schrittweisen Abbau der Dieselsubventionen.