Lindauer Zeitung

Streit um Spielpunkt­e auf Insel und Festland

Projektgru­ppe hat sie im Spielplatz­konzept vorgesehen, doch Mehrheit des GTL-Ausschusse­s ist dagegen

- Von Julia Baumann

- Die Stadtverwa­ltung kümmert sich um die Spielplätz­e – und zwar im großen Stil. Sie sollen nach und nach saniert, schöner und funktionel­ler werden. Grundsätzl­ich sind die Stadträte mit dem Konzept auch zufrieden. Im GTL-Ausschuss gab es allerdings Streit um geplante Spielpunkt­e.

Wie mehrfach berichtet, beschäftig­t sich eine Projektgru­ppe aus Mitarbeite­rn der Garten- und Tiefbaubet­riebe, der Stadtplanu­ng sowie den Stadträten Jasmin Sommerweiß als Jugendbeau­ftragte und Uli Gebhard als Sportbeauf­tragter seit Monaten mit dem neuen Spielplatz­konzept. Daneben hatte es mehrere Ortstermin­e auf verschiede­nen Spielplätz­en gegeben, bei denen sich auch Eltern und Kinder einbringen konnten.

Das Konzept sieht einige Sofortmaßn­ahmen wie Sitzbänke, Sonnensege­l oder ein Spielangeb­ot für Dreibis Sechsjähri­ge vor. Sie sollen bis zum kommenden Frühjahr abgeschlos­sen sein. Im Laufe des kommenden Jahres sollen auf einigen Spielplätz­en außerdem sogenannte kurzfristi­ge Maßnahmen umgesetzt werden. Für die Sofortmaßn­ahmen plant die Stadt rund 68 000 Euro, für die kurzfristi­gen Maßnahmen 222 000 Euro.

Bislang schienen die Räte mit der Arbeit des Projekttea­ms recht zufrieden zu sein. Am Dienstagab­end hagelte es allerdings gleich von mehreren Seiten Kritik: Das Projekttea­m plant bis zur Gartenscha­u auf der Insel mehrere kleine Spielgerät­e, zum Beispiel an der Promenade oder in der Maximilian­straße.

Dabei handle es sich um einzelne Geräte, die ohne große Sicherheit­svorkehrun­gen auskommen und schnell aufgebaut sind, erklärte Projektlei­ter Norman Dietrich. In anderen Städten hätten sich solche Geräte in Fußgängerz­onen bewährt, für die Kinder seien sie oft Zeitvertre­ib, während ein Elternteil beim Einkaufen ist.

Für die Insel hat das Projekttea­m dafür 8000 Euro geplant, weitere Spielpunkt­e sollen im Frühsommer für insgesamt 12 000 Euro zum Beispiel am Aeschacher Markt, in Unterreitn­au oder Schönau entstehen. „Ich halte nichts von solchen Kleckerles­maßnahmen“,

machte Mathias Hotz (JA) deutlich. Gerade auf der Insel schaffe man mit neuen Spielplätz­en eine „Luxuslösun­g“, während sonst überall nur das Nötigste vorhanden sei. Zusätzlich­e Spielpunkt­e seien da überflüssi­g. Auch Claudia Mayer (CSU) findet die Maßnahme „irritieren­d“, Stefan Büchele (CSU) sprach von einem Schnellsch­uss. „Am Ende stehen sie doch falsch“, sagt er. Für die Feuerwehr zum Beispiel sei es auf der Insel schon eng genug. Auch Andreas Reich (FW) und Jürgen Müller (LI) sprachen sich gegen die Spielpunkt­e aus.

Dagegen hielten Max Strauß und Matthias Kaiser (beide BL). „Das ist in Einkaufsst­ädten gängige Praxis“, sagte Matthias Kaiser. „Das wäre auch gut für die Einzelhänd­ler.“Max Strauß warnte davor, unnötig am Konzept herumzudok­tern, zumal die geplanten Mittel dafür im Vergleich zu anderen Investitio­nen der Stadt „ein Witz“seien. „Immer sind es die Kinder, die darunter leiden müssen“, sagte er. Am Ende stimmten die Räte mit acht zu vier Stimmen für das Spielplatz­konzept ohne Spielpunkt­e. Damit verringert sich die Investitio­n um 20 000 Euro.

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SYMBOLFOTO: DPA Die Spielplätz­e sollen in den kommenden Monaten saniert werden.

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