Streit um Spielpunkte auf Insel und Festland
Projektgruppe hat sie im Spielplatzkonzept vorgesehen, doch Mehrheit des GTL-Ausschusses ist dagegen
- Die Stadtverwaltung kümmert sich um die Spielplätze – und zwar im großen Stil. Sie sollen nach und nach saniert, schöner und funktioneller werden. Grundsätzlich sind die Stadträte mit dem Konzept auch zufrieden. Im GTL-Ausschuss gab es allerdings Streit um geplante Spielpunkte.
Wie mehrfach berichtet, beschäftigt sich eine Projektgruppe aus Mitarbeitern der Garten- und Tiefbaubetriebe, der Stadtplanung sowie den Stadträten Jasmin Sommerweiß als Jugendbeauftragte und Uli Gebhard als Sportbeauftragter seit Monaten mit dem neuen Spielplatzkonzept. Daneben hatte es mehrere Ortstermine auf verschiedenen Spielplätzen gegeben, bei denen sich auch Eltern und Kinder einbringen konnten.
Das Konzept sieht einige Sofortmaßnahmen wie Sitzbänke, Sonnensegel oder ein Spielangebot für Dreibis Sechsjährige vor. Sie sollen bis zum kommenden Frühjahr abgeschlossen sein. Im Laufe des kommenden Jahres sollen auf einigen Spielplätzen außerdem sogenannte kurzfristige Maßnahmen umgesetzt werden. Für die Sofortmaßnahmen plant die Stadt rund 68 000 Euro, für die kurzfristigen Maßnahmen 222 000 Euro.
Bislang schienen die Räte mit der Arbeit des Projektteams recht zufrieden zu sein. Am Dienstagabend hagelte es allerdings gleich von mehreren Seiten Kritik: Das Projektteam plant bis zur Gartenschau auf der Insel mehrere kleine Spielgeräte, zum Beispiel an der Promenade oder in der Maximilianstraße.
Dabei handle es sich um einzelne Geräte, die ohne große Sicherheitsvorkehrungen auskommen und schnell aufgebaut sind, erklärte Projektleiter Norman Dietrich. In anderen Städten hätten sich solche Geräte in Fußgängerzonen bewährt, für die Kinder seien sie oft Zeitvertreib, während ein Elternteil beim Einkaufen ist.
Für die Insel hat das Projektteam dafür 8000 Euro geplant, weitere Spielpunkte sollen im Frühsommer für insgesamt 12 000 Euro zum Beispiel am Aeschacher Markt, in Unterreitnau oder Schönau entstehen. „Ich halte nichts von solchen Kleckerlesmaßnahmen“,
machte Mathias Hotz (JA) deutlich. Gerade auf der Insel schaffe man mit neuen Spielplätzen eine „Luxuslösung“, während sonst überall nur das Nötigste vorhanden sei. Zusätzliche Spielpunkte seien da überflüssig. Auch Claudia Mayer (CSU) findet die Maßnahme „irritierend“, Stefan Büchele (CSU) sprach von einem Schnellschuss. „Am Ende stehen sie doch falsch“, sagt er. Für die Feuerwehr zum Beispiel sei es auf der Insel schon eng genug. Auch Andreas Reich (FW) und Jürgen Müller (LI) sprachen sich gegen die Spielpunkte aus.
Dagegen hielten Max Strauß und Matthias Kaiser (beide BL). „Das ist in Einkaufsstädten gängige Praxis“, sagte Matthias Kaiser. „Das wäre auch gut für die Einzelhändler.“Max Strauß warnte davor, unnötig am Konzept herumzudoktern, zumal die geplanten Mittel dafür im Vergleich zu anderen Investitionen der Stadt „ein Witz“seien. „Immer sind es die Kinder, die darunter leiden müssen“, sagte er. Am Ende stimmten die Räte mit acht zu vier Stimmen für das Spielplatzkonzept ohne Spielpunkte. Damit verringert sich die Investition um 20 000 Euro.