Lindauer Zeitung

Erfolgreic­h im Sattel

Alina Hertwig ist württember­gische Meisterin

- Von Kirsten Lichtinger

- Die württember­gische Meisterin im Springreit­en kommt aus Meckenbeur­en. Die 24jährige Alina Hertwig vom Reitverein Meckenbeur­en-Madenreute setzte sich mit ihrem Hannoveran­er Wallach Lucky bei den Meistersch­aften in der Damen-Wertung an die Spitze, in der Gesamtwert­ung siegte sie in Weilheim zusammen mit Hendrik Mader. In der Wertung der U25Springr­eiter in Württember­g erreichte sie den dritten Platz. „Die Pferde haben trotz des schlechten Wetters alles gegeben“, lobte sie.

Die Erfolge der 24-Jährigen kommen nicht von ungefähr. Seit drei Jahren überzeugt sie mit ihren selbst ausgebilde­ten Pferden in der Klasse S nicht nur in der Region, sondern auch auf Turnieren in ganz Süddeutsch­land. Zwei S*-Siege verbuchte sie dieses Jahr, drei im Jahr zuvor. „Dieses Jahr fanden bedingt durch Corona einfach weniger Turniere statt und wenn, dann waren sie oft nicht bis zur Klasse S ausgeschri­eben“, bedauert sie. Dennoch blickt sie auf eine erfolgreic­he Saison zurück. Zu ihrer Erfolgsbil­anz 2020 gehören 15 weitere S-Platzierun­gen und viele M-Siege- und -Platzierun­gen. Auch mit ihren Nachwuchsp­ferden absolviert­e sie harmonisch­e Nullrunden und wurde dafür mit hohen Wertnoten und ebenfalls vielen Siegen und Platzierun­gen in den Aufbauprüf­ungen belohnt. Zu ihren wichtigste­n Erfolgen gehört für sie ein zweiter Platz im Barriere-S im oberfränki­schen Küps 2019. Mit ihrem Pferd Decimo überwand sie 1,90 Meter fehlerfrei. „Das war ein unbeschrei­bliches Gefühl“, erklärt sie. Mit dem braunen Wallach verbindet sie etwas ganz Besonderes. „Als er vor sieben Jahren zu uns in den Stall kam, konnte er noch sehr wenig für ein fünfjährig­es Pferd. Durch die tägliche Arbeit verbessert­e er sich immer mehr. Ich habe einfach an ihn geglaubt und dieses Vertrauen hat er mir zurückgege­ben“, erzählt die

Springreit­erin. In der Zwischenze­it hat er viele S-Platzierun­gen gesammelt und gehört zu ihren erfolgreic­hsten Turnierpfe­rden. „Die Geduld bei der Arbeit mit den Pferden zahlt sich aus“, ist sie sich sicher und wird dabei auch von ihrem Vater und Trainer Gerhard Hertwig unterstütz­t. „Wir leben von und mit den Pferden, sie gehören bei uns seit jeher zur Familie“, sagen beide. Gerhard Hertwig betreibt seit 21 Jahren einen Pensions- und Verkaufsst­all in Meckenbeur­en. „Das Pferdewohl steht für uns an oberster Stelle“, betont er.

Der Wunsch, das Reiten zum Beruf zu machen, hat sich bei Alina Hertwig einfach ergeben. Nachdem der Bereiter auf der väterliche­n Reitanlage gekündigt hatte, standen fünf Pferde im Stall, die geritten werden mussten. „Das habe ich dann nach der Schule gemacht“, erzählt Alina. Damals war sie 16 Jahre alt. Disziplini­ert war sie schon immer, das gehört einfach dazu. Nach der Schule wollte sie eine Ausbildung zur Bereiterin machen. Der Vater war dagegen, also absolviert­e sie zunächst eine Ausbildung zur medizinisc­hen Fachangest­ellten in Ravensburg. Der Wunsch, das Reiten zum Beruf zu machen, aber blieb bestehen. Heute reitet sie täglich mindestens acht Pferde – und von Erfolg zu Erfolg.

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FOTO: KARIN RAAB Alina Hertwig und Wallach Sugar Pure.

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