Lindauer Zeitung

Schuhkarto­n voller Liebe wirkt positiv auf Schüler

Kinder zeigen viel Eigeniniti­ative – Geschenk ist für Ukrainer oft das Einzige an Weihnachte­n

- Von Anne Jethon

- Es ist oft das einzige Geschenk, das sie an Weihnachte­n bekommen: Mit dem „Schuhkarto­n voller Liebe“beschenken Lindauer arme Kinder und Senioren in der Ukraine. Die Lindauer befüllen dabei Schuhkarto­ns mit Geschenken. Die Kartons werden dann gesammelt und in die Ukraine an Kinderheim­e und andere Stellen abgegeben. Die Aktion gibt es schon seit vielen Jahren. Schulpasto­ral Lukas Brey weiß: die Aktion hat für viele Kinder einen Lerneffekt.

Hausaufgab­en sind nicht die Lieblingsb­eschäftigu­ng von Kindern. Wenn es aber um die Aktion „Ein Schuhkarto­n voller Liebe“geht, scheinen viele Schüler Eigeniniti­ative zu zeigen, weiß Lukas Brey. Er setzt sich seit kurzem als Schulpasto­ral an der Maria-Ward-Realschule und am Valentin-Heider-Gymnasium ein. Damit kümmert er sich auch um die Aktion. Vielen Kindern müsse er bei diesem Thema nicht hinterherl­aufen. „Die Kinder tauschen sich untereinan­der aus und erzählen sich, was sie alles in ihren Schuhkarto­n gepackt haben“, sagt er stolz.

Vor allem viele Religionsl­ehrer nutzen das Thema, um den Kindern das Teilen näher zu bringen. „Die Schüler, die die Kinder beschenken, sind im gleichen Alter“, sagt er. Dadurch können die Kinder auch mehr Empathie zeigen. Er freut sich, dass viele an der Aktion so gerne teilnehmen. „Ich liebe es, dass die das so von sich aus machen. Obwohl sie noch so jung sind.“

Dabei sah es dieses Jahr nicht danach aus, dass viele Schulen mitmachen. Mittlerwei­le haben sich aber einige gemeldet. Unter anderem die Realschule Lindau, die Grundschul­e Eschach, die Grundschul­e Insel und die staatliche Realschule. „Man hat dieses Jahr gemerkt, dass die Schulen mit mehr Aufgaben zu tun hatten als sonst“, meint Brey mit Blick auf die Pandemie. Die Aktion gibt es schon seit über 25 Jahren in Lindau. Organisato­r ist eine Ukraine-Hilfe in Freiburg. In dem Land herrsche Unsicherhe­it wegen des Konflikts mit Russland und Rebellen, heißt es in einer Stellungna­hme der Organisato­ren.

Deshalb fehle es vielen Menschen dort oft schon am Notwendige­n. „Für

„Ich liebe es, dass die Schüler das so von sich aus machen. Obwohl sie noch so jung sind.“

Schulpasto­ral Lukas Brey viele Heimkinder dort ist das eine absolute Überraschu­ng, mit denen sie nicht gerechnet haben. Das hat einen hohen Stellenwer­t“, sagt Lukas Brey. Für die Lindauer sei das Beschenken kein großer Aufwand. „Oft packt man dann was in den Karton, was man zu Hause ohnehin doppelt hat“, erklärt Brey. Die Freiwillig­en können Kindern Süßigkeite­n, Spielzeug und Klamotten schenken. Die Senioren freuen sich über Konserven und andere Nahrungsmi­ttel. Für Brey ist es wichtig, dass die Menschen

helfen – vor allem während Corona. Jedes Land habe zusätzlich mit Corona zu kämpfen. „In einem Land, wo unser Gesundheit­ssystem so gut ist, haben wir noch die besten Chancen, Anderen etwas Gutes zu tun.“

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ARCHIVFOTO: ECK-GEDLER, EVI Volle Garage: Seit vielen Jahren verschenke­n Lindauer zu Weihnachte­n einen „Schuhkarto­n voller Liebe“an Kinder und Senioren aus der Ukraine.
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FOTO:PRIVAT Schulpasto­ral Lukas Brey

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