Lindauer Zeitung

Orchester statt Boyband

Gary Barlow weiß sich in der Take-That-Pause zu beschäftig­en

- Von Philip Dethlefs

(dpa) - Take That („Back for Good“, „Never Forget“, „How Deep Is Your Love“) machen Pause, Bandleader Gary Barlow aber nicht. Der Sänger hat ein neues Album aufgenomme­n. Auf „Music Made by Humans“ist er allerdings nicht allein, sondern wird von einem Orchester begleitet. Und der Familienva­ter singt ein Duett mit Showmaster James Corden.

Mit Freizeit hat Take-That-Leader Gary Barlow nicht viel am Hut. Statt sich während der Bandpause zurückzule­hnen, hat der Sänger an seinem neuen Soloalbum gearbeitet. „Nach der letzten Tour waren wir uns alle einig, dass wir eine Auszeit nehmen“, erzählt Barlow im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Aber ich bin der Schlimmste, ich kann keine Auszeit nehmen. Ich liebe es zu spielen. Ich liebe es zu schreiben. Ich mache einfach weiter.“

Der 49-Jährige hat indes kein Soloalbum im engeren Sinne gemacht – ganz im Gegenteil. „Music Made by Humans“wurde mit einem 60-köpfigen Orchester aufgenomme­n – und mit einigen prominente­n Gästen und Sessionmus­ikern.

Die erste Single „Elita“, ein Zusammensp­iel mit dem Kanadier Michael Bublé („It’s a Beautiful Day“) und dem kolumbiani­schen Sänger Sebastián Yatra, versprüht mit lateinamer­ikanischen Sound in der kalten Jahreszeit ein sommerlich­es Flair.

Weitere Gäste sind die britische Musical-Sängerin Beverley Knight, der französisc­h-libanesisc­he JazzTrompe­ter Ibrahim Maalouf und der israelisch­e Bassist Avishai Cohen. Mit Showmaster und Comedian James Corden liefert sich Barlow in „The Kind of Friend I Need“einen amüsanten verbalen Schlagabta­usch, der an die legendären Frotzeleie­n zwischen Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis Jr. erinnert.

Am einfachste­n wäre es wohl gewesen, Barlow hätte die Take-ThatHits neu arrangiert, doch das kam für ihn nicht in Frage. „Ich wollte neue Musik aufnehmen“, betont er. Die Orchester-Idee sei ihm auf der letzten Tournee gekommen. „Ich hatte hier und da mal ein Streicher-Ensemble auf dem Album, aber nie so viele Musiker. Und ich wollte rausfinden, wie das wohl klingen würde.“

Herausgeko­mmen ist ein beschwingt­es Popalbum im BigbandSou­nd mit modernem Einschlag. „Ich wollte das einfach machen, es war mal was anderes“, sagt er und klingt, als müsse er sich rechtferti­gen. Muss er nicht. „Music Made by Humans“macht Spaß. Gary Barlow strahlt zwar nicht die Lockerheit und Coolness seines Kumpels Robbie Williams aus. Aber er ist ein hervorrage­nder Songwriter, der auch ohne Take That allerhand zu bieten hat.

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FOTO: SOEREN STACHE/DPA Gary Barlow setzt aktuell auf andere Mitstreite­r als seine Take-That-Kollegen Howard Donald und Mark Owen.

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