Etwas mehr Kontakte an Weihnachten
Bund und Länder verlängern aber Teil-Lockdown – Einigung bei neuerlichen Finanzhilfen
(dpa/sz) - Die strengen Beschränkungen für persönliche Kontakte im Kampf gegen die CoronaPandemie sollen über Weihnachten gelockert werden. Darauf verständigten sich die Ministerpräsidenten am Mittwoch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff verkündete am Abend zudem, man habe sich zunächst auf eine Verlängerung des Teil-Lockdowns bis zum 20. Dezember verständigt. Danach, so Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), würden die Maßnahmen nochmals bis Anfang Januar verlängert. Kanzlerin Merkel warb um Verständnis für die Entscheidungen, obwohl der Dezember mit
Weihnachten „ein besonderer Monat“sei. „Wir wussten das die Menschen Entscheidungen erwarten.“Merkel fügte hinzu: „Es kommt nun auf jeden an.“Alle Bürger seien aufgefordert, auf jeden nicht notwendigen Kontakt zu verzichten
Ebenfalls geeinigt haben sich Merkel und die Regierungschefs nach langem Ringen auf weitere Finanzhilfen für Unternehmen, die unter den Auswirkungen der Pandemie leiden. Angesichts der Verlängerung des Teil-Lockdowns plant der Bund im Dezember Hilfen im Umfang von rund 17 Milliarden Euro, hieß es aus Teilnehmerkreisen.
Bereits vor den Bund-Länder-Gesprächen hatte sich abgezeichnet, dass die Menschen in Deutschland sich zunächst auf eine Fortsetzung des Teil-Lockdowns einstellen müssen. Ziel ist, das Infektionsgeschehen so weit in den Griff zu bekommen, dass es nicht aus dem Ruder läuft, wenn Familien sich über die Weihnachtstage treffen. Die Zahl der gemeldeten Corona-Todesfällen binnen 24 Stunden war nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Mittwochmorgen auf den Höchststand von 410 gestiegen. Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden lag bei 18 811.
Nach den Angaben aus Länderkreisen vom Mittwoch sollen vom 23. Dezember an Treffen „im engsten Familien- oder Freundeskreis“möglich sein, und zwar bis maximal zehn Personen insgesamt. Kinder bis 14 Jahre sollen hiervon ausgenommen sein. Die Ausnahmeregelung soll nach Angaben nunmehr „längstens“bis zum 1. Januar gelten. Zunächst blieb offen, ob die Lockerungen am Ende überall auch über Silvester gelten werden. Silvesterfeuerwerk soll es weniger geben: Bund und Länder wollen den Bürgern empfehlen, auf die Böllerei zu verzichten. Auf belebten Plätzen und Straßen soll die Verwendung von Pyrotechnik untersagt werden, um Gruppenbildungen zu vermeiden. Die örtlichen Behörden sollen demnach die betroffenen Plätze und Straßen bestimmen.