Lindauer Zeitung

Götz Alsmann spielt Liebeslied­er-Klassiker

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Götz Alsmann legt drei Jahre nach seiner Album-Trilogie mit Musik aus Paris, New York und Rom ein Werk mit deutschen Klassikern vor. Dabei geht es um die Liebe. Der Münsterane­r lässt aber auch mal den Text weg, wenn der ihm nicht gefällt.

In der berührungs­armen CoronaZeit ein Album mit deutschen Liebeslied­ern? Absicht? Götz Alsmann (63) winkt ab: „Die Idee zu dem Album ist weit vor Corona entstanden.“Nach der Album-Trilogie „In Paris“(2011), „Am Broadway“(2014) und „In Rom“(2017) legt er auf „L.I.E.B.E.“18 neu interpreti­erte klassische deutsche Schlagerli­eder vor, die er wie gewohnt mit einer großen Portion Jazz mischt. Und wie das bei Liebeslied­ern so ist: Es geht musikalisc­h fröhlich zu wie im Titelsong „Liebe“, aber auch traurig um gebrochene Herzen wie in „Sag mir nie wieder Je t’aime“. Ob Zarah Leander oder Nat King Cole („Love“): Alsmann hat sich Welthits geschnappt und auf seine Art neu eingespiel­t. Der Vergleich macht Spaß.

Dabei heißen die Autoren der Songs Bert Kaempfert, Ilse Werner, Greetche Kauffelds oder auch Udo Jürgens. Aufgenomme­n wurde das Album in Berlin, unterstütz­t wurde Alsmann von Altfrid Maria Sicking (Vibraphon, Xylophon, Trompete), Ingo Senst (Kontrabass), Dominik Hahn (Schlagzeug) und Markus Paßlick (Percussion). Ungewohnt sind Klänge mit ganz großer Besetzung. „Bei den Vorgängera­lben waren wir ganz auf uns selbst gestellt. Es gab keine Gastmusike­r. Jetzt ist bei einigen Stücken ein Sinfonieor­chester mit dabei, dirigiert von Fabrizio Ventura – eine schöne Gelegenhei­t, mal aus dem Vollen zu schöpfen“, sagt der Echo- und Grimme-Preisträge­r Alsmann. Und: Die Corona-Pandemie habe auf die Qualität des Albums keinen Einfluss gehabt. Nach den ersten Proben im Januar („Da war Corona nicht mehr als eine dubiose Nachricht aus China“) musste das Team im Frühjahr pausieren. Ende Mai ging es weiter. Allerdings können die Musiker wegen Corona nicht auf Tournee gehen.

Der Klang des Xylophons zieht sich wie auch in früheren Werken durch das Album. „Das Xylophon, in seiner zirzensisc­hen Rolle, zusammen eingesetzt mit einer Orgel, klingt immer ein bisschen nach Jahrmarkt. Zusätzlich erweckt es immer gleich den Eindruck eines umfangreic­heren Orchesters. Durch diese punktuelle­n Einsätze wirkt eine kleine Besetzung immer groß. Alter Trick“, verrät Altmann.

Das Lied „Amigo“präsentier­t der Musiker ohne Text – fast. Nur am Ende schmettert die Band gemeinsam den Songnamen. „Das Lied hat einen Text. Aber es kommt schon mal vor, dass man mit dem Text nicht so einverstan­den ist wie mit der Melodie. Und das war einfach einer von diesen Texten.“(dpa)

Das Album „L.I.E.B.E.“von Götz Alsmann erscheint am Freitag, 27. November, bei Blue Note.

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