Lindauer Zeitung

Lindauer Insel erstrahlt im Lichtergla­nz

Corona-Adventskon­zept: City-Management und Handelskam­mer rufen zu Unterstütz­ung regionaler Angebote auf

- Von Susi Donner

- Tausende Lämpchen werden auf der Insel angeknipst: Donnerstag, 26. November, um 15.30 Uhr zum ersten Mal, und dann jeden Tag bis Dreikönig. Sie sollen Licht in die Advents- und Weihnachtz­eit bringen, für die Besucher Bäume, Gassen, Plätze, Brunnen – und natürlich die Schaufenst­er der Inselhändl­er – beleuchten. Der Hintergrun­d ist ein wichtiger: der Wunsch der Einzelhänd­ler an die Einheimisc­hen, die vielfältig­en Geschäfte Lindaus zu besuchen und persönlich vor Ort statt anonym im Internet zu kaufen.

Was hatten die Stadt Lindau, das City- und Eventmanag­ement, die IHK Schwaben, sowie die Initiative­n Pro Lindau und Zukunft Lindau nicht alles geplant für die Lindauer Weihnachts­insel. Sie war als vollwertig­er Ersatz für die Hafenweihn­acht gedacht, die am Donnerstag begonnen hätte, coronabedi­ngt aber ausfallen muss. Doch auch das als Adventskal­ender gestaltete Riesenrad am Hafen, der zum Tannenbaum verkleidet­e Leuchtturm, ein Kinderkaru­ssell, dazu viele über die Insel großzügig verteilte, einzelne Stände und Pagodenzel­te sind in der akuten Pandemieze­it nicht regelkonfo­rm und mit gutem Gewissen nicht durchführb­ar oder aus Gründen des Denkmalsch­utzes erst gar nicht erlaubt.

Aber die Organisato­ren klagen nicht über das, was nicht geht, sondern freuen sich über alles, was sie trotzdem noch zu bieten haben, um die Insel zu beleben und der Bevölkerun­g

eine schöne Adventszei­t zu bereiten. Es gründet auf der Tatsache, dass die Lindauer Insel sowieso immer und ohne zusätzlich­e Verzierung attraktiv und liebenswer­t ist. Dazu kommt in der Adventszei­t nun noch viel Glanz und Gloria. „Wir haben die Ärmel hochgekrem­pelt und machen zusammen und flexibel aus jeder neuen Situation das Beste“, erklärt Arnold Weiner vom City- und Eventmanag­ement. Gemeinsam haben die Akteure in diesen Tagen ihr Adventskon­zept vorgestell­t, „für das wohl schönste und größte Freiluftka­ufhaus Europas“, wie sie die Lindauer Insel stolz nennen. Und als Anmerkung in Sachen Corona: „das am besten gelüftete.“

Eine Runde über die geschmückt­e Insel werde viel liebevoll Überrasche­ndes bieten: An der Heidenmaue­r und am Eingang zur Fußgängerz­one begrüßen neue Lichter-Tore die Besucher. Sie unterstütz­en die traditione­lle Lindauer Weihnachts­beleuchtun­g. Am Alten Rathaus steht bereits der stattliche Lindauer Christbaum. Im Haus zum Baumgarten ist ein Weihnachts­zimmer eingericht­et. In der evangelisc­hen Kirche St. Stephan bauen die Brüder Michael und Martin Wäger wieder eine große Krippenlan­dschaft auf. An 16 Plätzen erfreuen die kleinen Christbäum­e der Lindauer Kindergärt­en und Schulen. Über 60 illuminier­te Laubbäume schmücken die Straßen, Gassen und Plätze bis hin zum Hafen – wo es ein zusätzlich­es „Wow“-Erlebnis gibt, über das sich viele Inselbumml­er freuen werden. In der Fußgängerz­one

sind Tannenwäld­chen aufgestell­t, die Erstaunlic­hes verbergen. Die großen Brunnen sind beleuchtet. „Wir haben Weihnachte­n und viel Licht auf die Insel gebracht“, schwärmt Weiner.

„Weihnachte­n ist das Fest der Nächstenli­ebe, des Miteinande­rs“, erinnert Robert Kainz von Zukunft Lindau, „das können wir durchaus zeigen, indem wir unsere Einzelhänd­ler und Gastronome­n unterstütz­en. Unsere Händler sind anpassungs­fähig und kreativ – auch bei der

Zustellung von Waren. Ein Buch, das direkt in der Buchhandlu­ng vor Ort bestellt ist, hält man genauso schnell in den Händen wie aus dem Internet – gratis dazu gibt es kompetente Beratung und freundlich­en Service. Auf Wunsch liefern viele Händler die Ware sogar nach Hause und packen die Geschenke sogar noch ein. Es gibt keinen guten Grund, Weihnachts­geschenke online statt lokal zu kaufen.“

Markus Anselment, Regionalge­schäftsfüh­rer der IHK Schwaben, sagt: „Natürlich geht es dabei nicht nur um die Insel. Wenn wir wollen, dass Lindau eine attraktive und vielfältig­e Einkaufsst­adt mit großem Angebot bleibt, müssen wir alle unsere Einzelhänd­ler und Gastronome­n unterstütz­en. Sie haben sich so ins Zeug gelegt und alle Hygiene- und Abstandsre­geln umgesetzt, haben sich festlich herausgepu­tzt und ein weihnachtl­iches Angebot vorbereite­t. Sie haben unsere Hilfe mehr als verdient.“

Marc Hübler von ProLindau hat eine Bitte: „Die Region muss zusammenha­lten. Wenn jeder Bürger die Kaufkraft in Lindau lässt, helfen wir allen. Auch mit Abstand und Maske kann man shoppen gehen und ein schönes Einkaufser­lebnis haben. Und der Gastronomi­e? Der hilft es, wenn unterm Weihnachts­baum Restaurant­gutscheine liegen.“

Die Händler der Hafenweihn­acht werden auch nicht vergessen. „Wir sind ihnen sehr verbunden und wollen ihnen ebenfalls eine Möglichkei­t bieten, sich zu präsentier­en“, sagt

Ulrike Weiß vom City- und Eventmanag­ement. Dafür hat sie eine virtuelle Hafenweihn­acht vorbereite­t. Im Internet sind alle Aussteller zu finden, die unter normalen Umständen auf der Hafenweihn­acht verkauft hätten, und können bei Bedarf kontaktier­t werden. Die Krönung wäre es nun, so Weiner, wenn es in der Vorweihnac­htszeit auf der Insel schneien, und alles schön weiß eingezucke­rt würde. „Bestellt habe ich den Schnee jedenfalls.“

Die digitale Hafenweihn­acht im Internet zu finden unter: www.lindauerha­fenweihnac­ht.de

ist

Ihr habt es Euch sicher schon gedacht: Ich kann Euch in diesem Jahr nicht am Alten Rathaus besuchen. Wie gerne würde ich mich dort mit Euch gemütlich treffen. Aber: Ganz klar geht mir Euer aller Gesundheit vor. Feiern und viele Menschen an einem Platz sind in der Pandemie einfach nicht möglich. Ich bin mir aber sicher, dass meine vielen Helfer, die mich auch in anderen Jahren unterstütz­en, Äpfel, Nüsse und Mandelkern­e und kleine Geschenke zu Euch bringen werden.

Euer Stadt-Nikolaus.

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FOTOS: SUSI DONNER Licht in dunkle Zeiten bringen: Die traditione­lle Weihnachts­beleuchtun­g bekommt in diesem Jahr Verstärkun­g von vielen Tausend Lämpchen.
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Auf der Insel gibt es in der Adventszei­t viel Überrasche­ndes. 2019 haben zahlreiche Besucher das Lichterher­z als Fotomotiv genutzt, wie im Bild Andreas und Hanna Köhler.

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