Stadt muss viel Geld in sanierungsbedürftige Brücken stecken
Die beiden Brücken im Oberreutiner Weg und im Dunkelbuch müssen sogar ganz erneuert werden
- Der Zustand der Brücken in Lindau ist nicht besonders gut. Das ergab eine Prüfung im vergangenen Jahr. Bei einigen von ihnen reichen vorerst kleinere Maßnahmen, bei zwei Brücken muss die Stadt aber sofort handeln.
Dass die Verwaltung regelmäßig alle Brücken prüfen lässt, ist eine gesetzliche Verpflichtung. Vor etwa einen halben Jahr hat der Stadtrat ein sogenanntes BauwerkserhaltungsManagement beschlossen. Damit sollen die Garten- und Tiefbaubetriebe (GTL) Brücken und andere Bauwerke systematisch sanieren oder erneuern. Die Kosten sollen dadurch planbarer werden.
Alle sechs Jahre ist für Brücken die sogenannte Hauptprüfung vorgeschrieben, alle drei Jahre gibt es einfache Prüfungen, jedes Jahr wirft jemand zumindest einen kurzen Blick darauf. Aus den Ergebnissen der Brückenprüfung im vergangenen Jahr hat die GTL einen Bericht erstellt, in dem die notwendigen Maßnahmen zusammengefasst sind. Der
GTL-Werkausschuss hat diese Maßnahmen in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. An 23 Brücken müssen insgesamt 25 Mängel behoben werden. Mal ist ein neuer Belag nötig, mal sind es Dichtungsarbeiten. Für die Sofortmaßnahmen, die noch im kommenden Jahr erfolgen sollen, braucht die GTL 150 000 Euro, bis 2025 sind Sanierungsmaßnahmen von insgesamt 660 000 Euro vorgesehen. Das Geld muss nun noch vom Finanzausschuss in den Haushaltsplan aufgenommen werden. Die Brücke im Oberreutiner Weg ist bereits seit Ende August für Autos gesperrt. Bei einer Prüfung hatte sich herausgestellt, dass sich ihr Zustand erheblich verschlechtert hat. Laut GTL liegt das daran, dass die Höhensperre dort immer wieder umgefahren und herausgerissen wurde, zuletzt am 26. August. Dies habe Schäden in der Verankerung verursacht. Die GTL will die Brücke nun für 5000 Euro zunächst mit Lastverteilungsplatten provisorisch sichern, damit sie wieder befahren werden kann. Das ist auch deswegen wichtig, damit der Winterdienst das
Wohngebiet dort gut erreicht. In einem zweiten Schritt soll die Brücke dann für rund 200 000 Euro erneuert werden. Die Planung soll parallel zum Ausbau des Motzacher Tobelbachs erfolgen.
Die Brücke im Dunkelbuch, die die Oberreitnauer Straße über die Ach führt, bekam bei der Prüfung im vergangenen Jahr die Note 3 von 4, „was einen dringenden Handlungsbedarf bedeutet“, wie es in der Sitzungsvorlage der GTL heißt. Die Standsicherheit der Brücke sei nicht mehr gegeben. Sichtbare Schäden sind Risse und Auswaschungen, großflächige Frostschäden, fehlende Leitplanken und zu niedrige Geländer.
Die Brücke soll nun erneuert werden und zwar in der gleichen Art und Weise wie die Brücke in Heimesreutin. Weil die Maßnahme dringend ist, soll sie schon bis Ende nächsten Jahres erfolgen. Die Kosten schätzt die GTL auf etwa 375 000 Euro brutto.