Lindauer Zeitung

OB Alfons macht Mut für das kommende Jahr

Die Bürgervers­ammlung findet wegen Corona heuer im Internet statt – Vortrag ist für jeden jederzeit abrufbar

- Von Dirk Augustin

- 2020 war für Lindau nicht nur wegen Corona ein besonderes Jahr. Und 2021 soll ein besonders gutes werden. OB Claudia Alfons machte bei der Digitalen Bürgerinfo­rmation Mut und lud zum Mitmachen ein.

Alfons erwartet, dass die Inbetriebn­ahme der elektrifiz­ierten Bahnstreck­e nach München und des Reutiner Bahnhofs im Dezember und die Eröffnung der Therme Lindau ebenso zu einem Aufschwung verhelfen wie die Gartenscha­u und die Chagall-Ausstellun­g im kommenden Jahr. Nach dem schwierige­n Corona-Jahr und den tristen Aussichten auf Weihnachte­n und die Wintermona­te dürften sich die Lindauer auf eine gute Zukunft freuen.

Der geplante Staatsempf­ang zur Eröffnung des Bahnhofs und der neuen Eurocity-Express-Bahnstreck­e München-Lindau-Zürich fallen zwar wegen Corona aus, doch die schnellen Züge werden ab 13. Dezember unter Strom fahren und in Reutin halten. Bahn und Stadt werden bis dahin die nötigen Arbeiten erledigen. Auch wenn es noch zwei bis drei Jahre dauern wird, bis der neue Bahnknoten Lindau wirklich fertig ist, biete das Lindau die Voraussetz­ung für die Mobilitäts­wende. So werben Gartenscha­u und LTK für die Anreise mit dem Zug, zumal Urlauber mit der Echt-Bodensee-Card ab dem kommenden Jahr alle Züge und Busse im Bodo-Gebiet kostenlos nutzen dürfen.

Alfons betonte aber, dass es ihr nicht darum gehe, in dem besonderen Jahr 2021 noch mehr Gäste nach Lindau zu locken. Vielmehr geht es darum, den Lindauern ihre Stadt wieder auf neue Weise schmackhaf­t zu machen.

Gerade nach der Corona-Krise, die den bevorstehe­nden Winter noch grauer machen wird, sollten die Lindauer Lust auf Lindau haben. Im Frühjahr werde hoffentlic­h die Zeit des zwangsläuf­igen Rückzugs in die eigenen vier Wände vorbei sein, so dass Lindauer sich auf der Hinteren Insel, in der Therme oder in der Ausstellun­g treffen wollen. „Die Vorfreude ist groß auf 21“, sagte Alfons und forderte die Lindauer auf: „Machen Sie es zu Ihrem Jahr.“

Alfons hatte Gartenscha­u-Geschäftsf­ührer Meinrad Gfall vor die Kamera geholt, um Lust auf die Veranstalt­ung zu wecken. Denn der Dauerkarte­nverkauf läuft nicht so, wie erhofft – was natürlich auch mit Corona zusammenhä­ngt. Gfall stellte aber auch fest, dass der Bürgerpark mit Spielplatz und Kiosk den Lindauern nach der Gartenscha­u ebenso bleibt wie der Skaterpark, Beachvolle­yballfeld und andere Sporteinri­chtungen.

Das gilt auch für den neuen Elefanten-Spielplatz am Kleinen See. Gfall freute sich, dass am Tag nach der Eröffnung dort fast hundert Kinder und Eltern waren, auch Jugendlich­e hätten sofort die Bolzplätze angenommen. Die Stadt lasse das WC sanieren, im Frühjahr komme der Milchpilz wieder, dann sei auch der Hochwasser­schutz fertig, sodass dieser Bereich zum Treffpunkt für Lindauer werde.

Auf dem Festland soll neben dem Lindenhofp­ark und dem alten Friedhof

in Aeschach der neue Naturbeoba­chtungsste­g in de Reutiner Bucht zum Anziehungs­punkt werden, der ebenfalls auch nach der Gartenscha­u bleibt.

„Wir dürsten nach Natur. Wir dürsten nach Kultur“, sagte Kulturamts­leiter Alexander Warmbrunn und kündigte die Ausstellun­g mit Werken von Marc Chagall an. Das Museum will bereits ab Ende März 42 Lithografi­en aus dessen Zyklus „Daphne und Chloe“zeigen sowie zusätzlich 15 Originale.

Unter dem Titel „In Situ Paradise“soll es auf der Insel aber auch zeitgenöss­ische Kunst zu sehen geben, denn junge Künstler werden ihre Vorstellun­gen

vom Paradies auf Innenhöfen und anderen Plätzen der Lindauer Altstadt zeigen. Warmbrunn stellte noch ein drittes Projekt vor, denn die in Lindau geboren internatio­nal anerkannte Fotografin Herlinde Koelbl, erste Lindauer Kulturprei­strägerin, wird 60 Porträts von Wissenscha­ftlern zeigen.

Die Eröffnung der Therme habe sich auch wegen Corona verzögert, ergänzte Lindaus Bäderchef Florian Schneider. Aber zum Beginn der Badesaison am Bodensee werde die Therme Lindau im Mai öffnen. Bis zu hundert Handwerker gleichzeit­ig seien derzeit auf der Baustelle, damit alles pünktlich fertig wird.

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FOTOS: CHRISTIAN FLEMMING Wegen Corona kann OB Claudia Alfons die Bürger heuer nur übers Internet informiere­n. Für die digitale Bürgervers­ammlung hat die Stadt im Untergesch­oss der Inselhalle eine Art Fernsehstu­dio eingericht­et.

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