Gemeinderat kippt die Wassergärten
Weiler-Simmerberg stoppt in nichtöffentlicher Sitzung das umstrittene Vorhaben an der Hausbachklamm
- Ganz am Ende hat der Gemeinderat die Reißleine gezogen. In zwei nichtöffentlichen Sitzungen hat er das umstrittene Projekt Wassergärten am Hausbach gekippt. Als Gründe nennt Bürgermeister Tobias Paintner die gestiegenen Kosten und den engen Zeitrahmen. Bis zum 21. Mai kommenden Jahres hätte die Gemeinde die Arbeiten abschließen müssen, um einen hohen Zuschuss (60 Prozent) zu bekommen.
Die Gemeinde hatte die Wassergärten am Eingang der Hausbachklamm geplant. Sie sollten Teil des Projektes Weiler.Ring sein – ein 15 Kilometer langer Wanderweg, der durch die Hausbachklamm, die Trogener Moore und Salmers zurück nach Weiler führt. Mit den Wassergärten und der Hausbachklamm wollte sich der Markt auch an der Gartenschau in Lindau beteiligen. Konkret geplant waren mehrere Wasserbecken mit heimischen Tieren und Pflanzen, Sitzgelegenheiten, ein Pavillon und ein Infopunkt. An dem Platz sollten Besucher alle Informationen über die Hausbachklamm bekommen. Als Kosten für das Projekt hatten die Planer 270 000 Euro genannt – 60 Prozent sollten als Zuschuss fließen.
Seit 2005 hatten sich Planer mit dem Thema beschäftigt. Allerdings wurde es über Jahre hinweg im Rathaus nicht richtig vorangetrieben. Erst im Juni 2019 stimmte der Gemeinderat dem Vorhaben grundsätzlich zu. Im Juli diesen Jahres geriet das Vorhaben dann ins Wanken. Schon da gab es sehr kritische Stimmen im Gemeinderat. Ein Teil der Räte zweifelte am Sinn des Vorhabens. Zudem fühlten sich vor allem einige neue Mitglieder des Gremiums unter Zeitdruck gesetzt. Trotz der Bedenken stimmte die Mehrheit da aber noch zu.
Das Aus kam, als das Ergebnis der Ausschreibungen vorlag. Laut Paintner bewegten sich die Kosten 25 Prozent über dem Ansatz. Teilweise hatten auch nur wenige Unternehmen Angebote abgegeben. Deshalb stoppte der Rat das Projekt – voraus gingen zwei Diskussionen in nichtöffentlicher Sitzung.
Von der Landesgartenschau in Lindau hat sich die Gemeinde allerdings nicht ganz verabschiedet. Der Markt will weiter als Außenstandort teilnehmen.