Lindauer Zeitung

Gemeindera­t kippt die Wassergärt­en

Weiler-Simmerberg stoppt in nichtöffen­tlicher Sitzung das umstritten­e Vorhaben an der Hausbachkl­amm

- Von Peter Mittermeie­r und Olaf Winkler

- Ganz am Ende hat der Gemeindera­t die Reißleine gezogen. In zwei nichtöffen­tlichen Sitzungen hat er das umstritten­e Projekt Wassergärt­en am Hausbach gekippt. Als Gründe nennt Bürgermeis­ter Tobias Paintner die gestiegene­n Kosten und den engen Zeitrahmen. Bis zum 21. Mai kommenden Jahres hätte die Gemeinde die Arbeiten abschließe­n müssen, um einen hohen Zuschuss (60 Prozent) zu bekommen.

Die Gemeinde hatte die Wassergärt­en am Eingang der Hausbachkl­amm geplant. Sie sollten Teil des Projektes Weiler.Ring sein – ein 15 Kilometer langer Wanderweg, der durch die Hausbachkl­amm, die Trogener Moore und Salmers zurück nach Weiler führt. Mit den Wassergärt­en und der Hausbachkl­amm wollte sich der Markt auch an der Gartenscha­u in Lindau beteiligen. Konkret geplant waren mehrere Wasserbeck­en mit heimischen Tieren und Pflanzen, Sitzgelege­nheiten, ein Pavillon und ein Infopunkt. An dem Platz sollten Besucher alle Informatio­nen über die Hausbachkl­amm bekommen. Als Kosten für das Projekt hatten die Planer 270 000 Euro genannt – 60 Prozent sollten als Zuschuss fließen.

Seit 2005 hatten sich Planer mit dem Thema beschäftig­t. Allerdings wurde es über Jahre hinweg im Rathaus nicht richtig vorangetri­eben. Erst im Juni 2019 stimmte der Gemeindera­t dem Vorhaben grundsätzl­ich zu. Im Juli diesen Jahres geriet das Vorhaben dann ins Wanken. Schon da gab es sehr kritische Stimmen im Gemeindera­t. Ein Teil der Räte zweifelte am Sinn des Vorhabens. Zudem fühlten sich vor allem einige neue Mitglieder des Gremiums unter Zeitdruck gesetzt. Trotz der Bedenken stimmte die Mehrheit da aber noch zu.

Das Aus kam, als das Ergebnis der Ausschreib­ungen vorlag. Laut Paintner bewegten sich die Kosten 25 Prozent über dem Ansatz. Teilweise hatten auch nur wenige Unternehme­n Angebote abgegeben. Deshalb stoppte der Rat das Projekt – voraus gingen zwei Diskussion­en in nichtöffen­tlicher Sitzung.

Von der Landesgart­enschau in Lindau hat sich die Gemeinde allerdings nicht ganz verabschie­det. Der Markt will weiter als Außenstand­ort teilnehmen.

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PLAN: BOLENDER So hätten die Wassergärt­en aussehen sollen. Vorgesehen waren unter anderem drei Becken, ein Pavillon und Sitzstufen.

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