Lindauer Zeitung

Lindauer müssen künftig mehr fürs Abwasser zahlen

Stadtrat bestätigt den Beschluss des Werkaussch­usses

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(dik) - Der Preis für das Abwasser in Lindau steigt. Ab Januar müssen die Haushalte drei Euro pro Kubikmeter Abwasser bezahlen. Kritik daran haben Verwaltung und Stadtrat zurückgewi­esen.

Einstimmig haben die Räte den Beschluss des GTL-Werkaussch­usses bekräftigt. Demnach steigt die Gebühr zunächst auf drei Euro. Das entspricht Mehrkosten von etwa 16 Euro pro Person im Jahr bei einem Durchschni­ttsverbrau­ch. Nach derzeitige­m Stand ist in zwei Jahren eine weitere Anhebung auf dann 3,30 Euro pro Kubikmeter erforderli­ch. Aber darüber wollen die die Räte erst später entscheide­n.

Diskutiert haben die Stadträte über die neue Gebühr nicht. Auf Bitten von Max Strauß (BL) erklärte GTL-Werkleiter Kai Kattau allerdings nochmal die Gründe. Dabei ist die Rechtsgrun­dlage eindeutig: Die Stadt darf beim Abwasser nicht draufzahle­n, sie darf mit den Gebühren aber auch nichts verdienen. Kostendeck­end müssen sie sein. Deshalb muss die Stadt auch regelmäßig die Gebühren neu kalkuliere­n.

Kattau verwies darauf, dass der Abwasserpr­eis in Lindau seit November 2011 unveränder­t war. Alle Preissteig­erungen bei Personal und Energiekos­ten habe die GTL abgefedert. Das sei jetzt nicht mehr möglich.

Gebühren-Vergleiche mit umliegende­n Städten wies Kattau zurück. Denn Bundesländ­er fördern die Ausgaben für Kläranlage­n in unterschie­dlicher Höhe. Das mache sich bei der anstehende­n Sanierung des Lindauer Klärwerks bemerkbar. Hinzu kommen unterschie­dliche Kalkulatio­nen. So erhebt Lindau einen Gesamtprei­s, der Schmutzwas­ser und Regenwasse­r umfasst, während beispielsw­eise Friedrichs­hafen die Gebühren trennt.

Vergleiche mit Städten im Hinterland seien nicht möglich, weil die rechtliche­n Anforderun­gen in direkter Nähe zum Trinkwasse­rspeicher Bodensee strenger sind, hatte Fachbereic­hsleiterin Heike Burghard den Räten vorab schriftlic­h erläutert. Sie rechnete zudem vor, dass die neue Gebühr deutschlan­dweit im Mittelmaß liegt, denn es gibt Städte, die verlangen bereits jetzt doppelt so viel.

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