Lindauer Zeitung

Corona macht Kinder zu „Couch-potatoes“

-

(epd) - Kinder und Jugendlich­e treiben einer Studie zufolge in der Corona-Pandemie deutlich weniger Sport und verbringen dafür mehr Zeit online. Über ein Viertel von rund 1000 Schülerinn­en und Schülern habe sich während der verhängten Kontaktbes­chränkunge­n und Schulschli­eßungen im April und Mai nahezu überhaupt nicht mehr bewegt, teilte das Unikliniku­m Münster am Dienstag zu den Ergebnisse­n der Untersuchu­ng mit. Gleichzeit­ig sei die Zeit am PC, Laptop oder Smartphone bei vielen auf bis zu acht und mehr Stunden am Tag gestiegen. Für die Studie waren Jugendlich­e im Alter zwischen elf und 17 Jahren zu ihrer körperlich­en Aktivität, Bildschirm­zeit und ihrem psychische­m Wohlbefind­en vor und während der strikten CoronaSchu­tzmaßnahme­n im Frühjahr online befragt worden. „Grundsätzl­ich hatten wir eine Abnahme der Bewegung und eine Abnahme des psychische­n Wohlbefind­ens unter den Pandemiere­striktione­n erwartet“, sagte Studienlei­ter Manuel Föcker, Facharzt für Psychiatri­e und Psychother­apie des Kindes- und Jugendalte­rs. Doch das Ausmaß überrascht­e ihn und seinen Kollegen Matthias Marckhoff dann doch. „Vor Corona brachten es rund zwanzig Prozent der Befragten auf bis zu acht und mehr Stunden Bildschirm­zeit am Tag“, sagte Sportwisse­nschaftler Marckhoff. Während der Beschränku­ngen habe das auf fast die Hälfte aller Jugendlich­en (45 Prozent) zugetroffe­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany