Zwei Szenarien für Fortsetzung der Fußball-Oberliga
(md) - Zumindest eine Sicherheit haben die Fußball-Oberligisten in Baden-Württemberg seit Montagabend: Die Saison wird nicht mit allen 42 Spieltagen zu Ende gespielt. Darauf verständigten sich die 21 Clubs und die drei Fußball-Landesverbände in einer Videokonferenz. „Angesichts der aktuellen Verfügungslage, der Staffelgröße und der zu erwartenden Terminproblematik ist eine vollständige Meisterschaftsrunde mit Hin- und Rückspielen nicht mehr möglich“, teilte der Württembergische Fußballverband (WFV) am Dienstag mit. Steffen Wohlfarth, Trainer und Sportlicher Leiter des FV Ravensburg, begrüßt diese Entscheidung: „Es ist wichtig, dass jetzt klar ist, dass nicht alle Spiele gespielt werden können. So haben wir zumindest ein Stück weit Planungssicherheit.“
Allerdings ist noch unklar, wie es im neuen Jahr weitergehen wird. Es seien verschiedene Szenarien durchgespielt worden, berichtet Wohlfarth. „Es ist natürlich eine völlig andere Ausgangssituation, wenn wir ab dem 10. Januar wieder trainieren dürfen, als wenn wir erst im April wieder auf den Platz dürfen.“Da noch nicht absehbar ist, wie lange der Lockdown andauere, sei auch noch keine endgültige Entscheidung zur Fortsetzung gefallen. Wohlfarth: „Am Ende des Tages ist es die Politik, die entscheidet.“
Wie der WFV mitteilt, haben sich die Clubs auf zwei mögliche Modelle verständigt: Je nachdem, zu welchem Zeitpunkt die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs erfolgen kann, wird zunächst die Vorrunde zu Ende und danach eine Auf- und Abstiegsrunde gespielt. Die ersten zehn Mannschaften ziehen in die Aufstiegsrunde ein, die Teams auf den Plätzen elf bis 21 ermitteln die voraussichtlich sieben Absteiger. Sollte jedoch der Wiedereinstieg Mitte März oder noch später möglich sein , soll lediglich die Vorrunde zu Ende gespielt werden. Der WFV nennt keinen Stichtag, ab wann welches Modell greifen wird. Danijel Baric, Sportlicher Leiter des SSV Reutlingen, verriet jedoch in einem Interview, dass spätestens ab dem 6. März wieder gespielt werden müsse, wenn das Modell mit Plau-offs und -downs zum Tragen kommen soll.
Der WFV spricht von einem „konstruktiven Austausch“, Wohlfahrt bestätigt dass die Vereine bei den Diskussionen – unter anderem ging es auch um die Rückkehr von Fans und Trainingsbedingungen – größtenteils auf einer Linie seien. „Natürlich gibt es unterschiedliche Interessen. Der, der im Moment oben steht, möchte eine möglichst kurze Saison, der, der unten steht, hofft auf eine möglichst lange. Aber im Großen und Ganzen sprechen alle mit einer Sprache.“