Lindauer Zeitung

Karnevalsp­rinz mit Nacktfoto-Problem

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(dpa) - Vor dem Wuppertale­r Amtsgerich­t ist ein pikanter Prozess um den Rauswurf eines Karnevalsp­rinzen verhandelt worden. Nachdem vom Prinzen Nacktfotos aufgetauch­t waren, hatte das Carneval Comitee Wuppertal ihm den „Prinzenver­trag“gekündigt. Bei den Fotos, die den Prinzen in Ornatsjack­e, aber „unten ohne“zeigen sollen, soll es sich um Selfies handeln.

„Du bist im Prinzen-Ornat in unmögliche­r, schamverle­tzender, fast pornograph­ischer Pose und damit eines Prinzen der Stadt Wuppertal unwürdiger Art abgebildet, deine Amtszeit ist mit dem heutigen Tag, dem 8. März beendet“, heißt es in dem Kündigungs­schreiben an den Prinzen.

Der Prinz gab am Freitag vor Gericht zu, sich entspreche­nd fotografie­rt zu haben. Die Fotos habe er aber nur einem Intimpartn­er geschickt. Mit diesem, seinem Ex-Freund, habe er öfter entspreche­nde Fotos ausgetausc­ht.

Falls ein Schaden in der Öffentlich­keit entstanden sein sollte, trage dafür nicht der Prinz die Verantwort­ung, sondern der, der die Bilder strafbar weiterverb­reitet habe, sagt sein Anwalt Klaus Specht.

Richter Daniel Blümchen-Schrill vernahm den besagten Ex-Freund des Prinzen, einen 41-jährigen Friseur, als Zeugen. Der räumte zögernd ein, die Bilder an einen im Karneval aktiven Bekannten, aber nicht an den Karnevalsp­räsidenten, geschickt zu haben. Der Richter will am 8. Januar eine Entscheidu­ng verkünden.

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