Maskenscanner könnten Wachen am Eingang ersetzen
Unternehmer erleichtert Kontrollen zu Corona-Zeiten
- An den Eingängen der 86 Kliniken des Krankenhausbetreibers Helios kommen Maskenmuffel nicht mehr ohne Rüffel hinein. Ein kleines Display von der Größe eines Tablets hat den Besucher längst erfasst. Trägt er keine Maske über Mund und Nase weist das Gerät ihn oder sie mit einem Alarmton darauf hin. Ist alles in Ordnung, gibt es einen aufmunternden Dank dafür. „Schön, dass du hier bist“, heißt es dann beispielsweise, oder „Danke für deinen Mundschutz“.
Die Idee zum Maskenscanner kam dem Hamburger Unternehmer Martin Walter beim Einkauf in einem Supermarkt während des ersten Lockdown im Frühjahr. Viele Mitarbeiter hätten dort und in den anderen Märkten gestanden und sichtlich genervt die Menschen immer wieder an das Tragen einer Maske erinnern müssen. Das kann nun sein Tablet mit einer hochauflösenden Kamera übernehmen. „Über Wochen haben wir das System mit Bildern von Menschen mit und ohne Maske gefüttert“, sagt der 36-Jährige. Die Erkennungssoftware hat so den Unterschied zwischen „richtig“und „falsch“erlernt.
Der Datenschutz ist bei diesem System gewahrt. Die Geräte sind mit keinem Netzwerk verbunden, es werden keine Daten gespeichert und die Bilder nach der Aufnahme wieder gelöscht. Probleme mit dem Datenschutz bringt erst die Weiterentwicklung des Systems. Grundsätzlich
kann es auch zählen, wie viele Besucher kommen und gehen. Auch eine Erfassung von Namen und Anschrift ist mithilfe des QR-Codes und einem Smartphone möglich. Das wäre eine Hilfe für all jene Anlaufstellen, die alle Kunden oder Besucher registrieren müssen. Der Unternehmer denkt, dass auch hier die datenschutzrechtlichen Hindernisse noch überwunden werden können.
Großkunde Helios ist mit dem Ergebnis zufrieden. „Wir wollen die Risiken durch äußere Faktoren noch mal verringern, indem wir bei allen Personen, die unsere Kliniken betreten, das Bewusstsein für das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes stärken“, sagt Franzel Simon, Chef des Klinikbetreibers. Auch Pflegeeinrichtungen und ein Automobilzulieferer setzen das System ein, das bald auch in Supermärkten oder Drogerien aufgestellt werden könnte. In einer Filiale einer großen Drogeriemarktkette wird es bereits getestet. Gerade aus Pflegeheimen verzeichnet Walter eine wachsende wie verständliche Nachfrage. „Die Investition wird bis zu 100 Prozent vom Coronahilfspaket für Pflegeeinrichtuntungen subventioniert“, erläutert er.
Für die Käufer kann sich die Investition von 2000 Euro pro Stück rechnen, wenn dadurch Wachpersonal oder bürokratischer Aufwand eingespart werden kann. Und für die Zeit nach der Pandemie hat Walter auch bereits Ideen: „Nach der Pandemie lassen sich andere Informationen aufspielen, etwa Hinweise zur Orientierung im Haus.“