Deutsche Flieger Halbzeitsieger
In Planica sind Karl Geiger und Markus Eisenbichler auf WM-Medaillen-Kurs
(SID) - Karl Geiger grinste cool, während Markus Eisenbichler den gesamten Auslauf der LetalnicaSchanze zusammenbrüllte. Nach einer Flugshow vom Allerfeinsten steuern die deutschen Skiflieger bei der Weltmeisterschaft im slowenischen Planica zur Halbzeit der Einzelentscheidung auf Goldkurs.
Geiger setzte sich nach zwei von vier Durchgängen an die Spitze, Eisenbichler hat als Dritter ebenfalls noch Topchancen auf den großen Coup – vor allem sein Traumflug im zweiten Durchgang lässt ihn vor dem Finale am Samstag (16 Uhr/ZDF und Eurosport) zum Titelkandidaten werden. „Im Zweiten habe ich eine
Granate gezündet, da musste viel raus“, sagte der 29-Jährige, nachdem er mit der Tagesbestweite von 247 Metern bis auf einen Meter an seinen 2017 und 2019 an gleicher Stelle erzielten deutschen Rekord herangekommen war. „Unten habe ich gemerkt: Jawoll, der geht richtig ab.“
Dass es nur Platz drei mit 425,7 Punkten im Zwischenklassement für „Eisei“wurde, war einem schwächeren ersten Versuch (220 Meter) bei ungünstigem Wind geschuldet. Der Rückstand auf Geiger, der nach einem überragenden (241 Meter) und einem soliden Flug (223,5) auf 431,2 Punkte kam, beträgt umgerechnet viereinhalb Meter. „Ich wusste zwar, dass ich weit fliegen kann. Dass ich nach der Halbzeit in Führung liege, damit habe ich nicht gerechnet“, sagte Geiger. „Der erste Sprung war aber erste Sahne.“
Zwischen die Deutschen schob sich nicht einmal einen Meter vor Eisenbichler dessen Dauerkonkurrent Halvor Egner Granerud (Norwegen), der im zweiten Durchgang deutlich schlechtere Bedingungen hatte und auf 426,6 Punkte (221+229,5 Meter) kam. Pius Paschke (Kiefersfelden) überzeugte bei seiner WM-Premiere und belegt im Zwischenklassement Platz elf (395,7/212,5+224,5). Constantin Schmid liegt knapp dahinter auf Rang 13 (389,4/216,5+219,5).