Friedrichshafen könnte bei Engpässen einspringen
Inzwischen fällt bei über 20 Mitarbeitern der Klinik Tettnang der Corona-Test positiv aus
(bbb) - Während das Tettnanger Krankenhaus am Donnerstag wegen Corona einen Aufnahmestopp verhängt und auch die Notaufnahme geschlossen hat, ist die Lage im Klinikum Friedrichshafen entspannter. Ob und wie sich die Schließung in Tettnang auf Friedrichshafen auswirkt, sei einen Tag später noch nicht abzuschätzen, sagt Susann Ganzert, Sprecherin des Medizin Campus Bodensee (MCB), zu dem die beiden Kliniken gehören. Fest steht aber: Die Zahl der positiv Getesteten ist in Tettnang weiter angestiegen.
Bei 15 von 24 getesteten Patienten wurde das Virus nachgewiesen, bei neun von ihnen fiel der Test negativ aus. „Inzwischen ist auch bei den Mitarbeitenden die Zahl der positiv Getesteten auf etwas mehr als 20 gestiegen“, sagt Ganzert am Freitag. Einen Tag zuvor waren zwölf von ihnen positiv getestet worden, nachdem am Montag die Zahl der bekannten Fälle bei zwei gelegen hatte.
Sowohl die Covid-19-Patienten als auch diejenigen, bei denen Verdacht auf eine Infektion besteht, seien von den anderen Patienten getrennt und auf zwei Stationen untergebracht worden. „Die vier anderen Stationen sind Stand jetzt coronafrei“, sagt sie. Das Gesundheitsamt habe angeordnet, dass alle 90 Patienten, die sich zum Zeitpunkt der Schließung im Krankenhaus befanden, bis zum 20. Dezember stationär bleiben müssen, egal, wie bei ihnen der Test ausfällt.
Zwei der Covid-19-Patienten aus Tettnang sind laut Ganzert nach Friedrichshafen gebracht worden. Allgemein ist die Strategie des MCB, die Intensivstation in Tettnang coronafrei zu halten und diese Fälle in Friedrichshafen zentral zu versorgen. Auf den beiden Corona-Stationen dort liegen derzeit 15 Patienten, von denen zwei beatmet werden. Bei 13 von ihnen liegt ein positiver Test vor, zwei von ihnen gelten als Verdachtsfälle, weil das Ergebnis noch aussteht.
Beide Kliniken können ihre Patienten von den jeweils eigenen Mitarbeitern versorgen lassen. „In normalen Zeiten ist es schon üblich, dass die Mitarbeitenden in beiden Häusern eingesetzt werden“, sagt sie. Mit dem Ausbruch der Pandemie sei dies jedoch eingestellt worden. „Solange Tettnang seine Aufgaben noch ohne Unterstützung aus Friedrichshafen bewältigen kann, wird es weiterhin strikt getrennt bleiben“, sagt Ganzert. „Falls es zu Engpässen bei der Patientenversorgung kommen sollte, werden Kollegen aus Friedrichshafen nach Tettnang geschickt.“