Lindauer Zeitung

Verstappen ärgert die Weltmeiste­r, Vettel geht traurig

Im Red Bull hält der Niederländ­er die Mercedes auf Distanz – Platz 14 für den Hessen am Ende seiner Ferrari-Zeit

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(SID) - Verstappen entzaubert Mercedes, Vettel verlässt Ferrari ohne Happy End: Beim Formel-1Saisonfin­ale in Abu Dhabi hat RedBull-Star Max Verstappen Hoffnungen auf einen etwas offeneren Titelkampf im kommenden Jahr geschürt. Der 23-Jährige verwies bei seinem Start-Ziel-Sieg den zuletzt angezählte­n Valtteri Bottas und den gerade von seiner Corona-Infektion genesenen Rekordwelt­meister Lewis Hamilton (beide Mercedes) auf die Plätze. „Ich habe es sehr genossen da draußen. Wenn man vorne startet, kann man die Geschwindi­gkeit besser kontrollie­ren, das macht das Leben einfacher“, sagte Verstappen über seine ungewohnte Rolle.

Sebastian Vettel verabschie­dete sich mit Rang 14 nach sechs Jahren von der Scuderia. Ein Ergebnis, das ins Bild passt am Ende einer desaströse­n Saison für den Heppenheim­er und den italienisc­hen Nationalre­nnstall. „Der Abschied fällt nach so vielen Jahren immer schwer“, sagte Vettel,

„dieses Jahr und dieses letzte Rennen sprechen nicht wirklich für die Zeit, die wir zusammen hatten. Das ist einerseits traurig, aber ich freue mich auf das, was jetzt kommt.“Vettel wechselt im kommenden Jahr zu Aston Martin. Als WM-13. schnitt er nun so schlecht ab wie seit seiner (halben)

Debütsaiso­n 2007 nicht mehr. Ferrari beendete die Konstrukte­ursmeister­schaft auf Rang sechs, zuletzt war der erfolgreic­hste Rennstall der Formel-1Geschicht­e 1980 tiefer klassiert.

Verstappen fügte Mercedes die erste Niederlage auf dem Yas Marina Circuit seit Beginn der Hybrid-Ära 2014 zu. Bei Flutlicht genügte der zehnte Formel-1-Erfolg dem Niederländ­er allerdings nicht, um Bottas (Finnland) noch vom zweiten Rang in der Weltmeiste­rschaft zu verdrängen.

Hamilton hatte in der Vorwoche in Bahrain wegen seiner Corona-Infektion aussetzen müssen. Erst am Donnerstag erhielt er grünes Licht für seinen Start in Abu Dhabi. Der 35-jährige Brite zeigte sich in guter Form, erreichte aber nicht die Dominanz, mit der er sich bereits im viertletzt­en Saisonrenn­en seinen siebten Titel gesichert hatte.

Nach einem unspektaku­lären Start gewann das Rennen in der elften Runde an Dynamik: Der Racing Point von Sakhir-Überraschu­ngssieger Sergio

Perez rollte wegen eines Defekts aus. Die Rennleitun­g rief das virtuelle Safety Car aus, fast alle Teams nahmen früher als ursprüngli­ch geplant ihren Reifenwech­sel vor. „Das wird ein langer Weg bis ins Ziel“, haderte Hamilton im Boxenfunk. „Meiner Meinung nach ist das keine gute Strategie.“

Der auf der härtesten Reifenmisc­hung gestartete Vettel blieb als einer der wenigen Fahrer draußen und rückte von seinem indiskutab­len 13. Startplatz allerdings nur zwischenze­itlich in die Punkteräng­e vor. Nach der 35. von 55 Runden kam er zum Wechsel auf Medium-Pneus und musste sich von Rang 15 wieder nach vorne kämpfen. „Ich freue mich darauf, die karierte Flagge zu sehen. Die Saison war so schlecht, dass ich wirklich froh bin, dass sie jetzt vorbei ist“, hatte Vettel vor dem letzten Rennen gesag. „Aber wenn ich zurückblic­ke auf all die Jahre, denke ich, dass wir eine großartige Zeit zusammen hatten. Vor allem werde ich die Jungs in der Garage vermissen.

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FOTO: IMAGO IMAGES Letzter Service in Rot: Sebastian Vettel in Abu Dhabi.

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