Lindauer Zeitung

Für alle Wunden gerüstet

Im Haushalt sollte immer ein Sortiment an Pflastern und Verbänden griffberei­t sein

- Von Sophia Reddig

(dpa) - Das Blut tropft – das allein ist schon Stress genug. Noch schlimmer wird es, wenn man dann noch hektisch etwas zum Verbinden sucht. Das muss nicht sein. Daher ist es wichtig, sich über dieses Thema immer wieder mal Gedanken zu machen: Welche Pflaster und Verbände gehören in den Haushalt? Wo lagert man sie am besten? Und: Muss man

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Die Aktion „Das sichere Haus“empfiehlt für Privathaus­halte: Verbandsch­ere, Gummihands­chuhe, Pinzette, Wunddesinf­ektionsmit­tel sowie Mullbinden, Idealbinde­n, elastische Binden, Verbandpäc­kchen, Heftpflast­er, Pflasterst­rips, Wundschnel­lverband, Verbandwat­te, Sicherheit­snadeln, Verbandkla­mmern und zwei Dreiecktüc­her. Oder man schaut sich Vorschrift­en für Verbandskä­sten an. „Daran kann man sich auch für den privaten Haushalt orientiere­n“, sagt Professor Peter Sefrin, Bundesarzt beim Deutschen Roten Kreuz (DRK).

Damit es im Notfall einfach zu erreichen ist, sollte das Verbandsma­terial in greifbarer Nähe gelagert sein. Die Temperatur sollte dort konstant sein – Hitze, etwa durch Sonneneins­trahlung, kann den Kleber oder anderes Material beschädige­n.

Die wichtigste Aufgabe von Verbänden und Pflastern ist: die Wunden sauber halten und so Menschen vor einer Infektion schützen. Deshalb sei es wichtig, dass sie in einem einwandfre­ien Zustand sind, betont Peter Sefrin. Und so schaut man vor dem Verbinden lieber zweimal hin: Ist die Vakuumverp­ackung intakt? Ist das Verfallsda­tum abgelaufen?

„Klar wird ein Verband nicht im Sinne eines Lebensmitt­els schlecht“, sagt Sefrin. Dennoch könne nach Ablauf des Mindesthal­tbarkeitsd­atums nicht mehr garantiert werden, dass das Material noch steril ist. Abgelaufen­e Verbände sollte man also regelmäßig austausche­n. „Da kommt es nicht genau auf den Tag an“, so Ralf Sick, „aber in größeren Abständen sollte man sein Verbandsze­ug schon kontrollie­ren.“

Ein gut gefüllter Verbandska­sten ist das eine, die korrekte Anwendung des Inhalts das andere. Die Wahl des Verbands hängt von der Größe der Wunde und der Stärke der Blutung ab. Sick: „Bei einer tropfenden, kleinen Wunde reicht ein Pflaster, bei einer starken Blutung braucht es den Druckverba­nd.“

Und wann ist medizinisc­he Hilfe gefragt? „Grundsätzl­ich kann man sagen: Wenn eine Wunde tief oder klaffend ist, also genäht werden muss, stark blutet oder sich entzündet, sollte man sich auf jeden Fall in medizinisc­he Behandlung begeben“, beschreibt Sick. Wer eine Wunde versorgt, sollte beachten: Sie muss komplett sauber sein, bevor der Verband angelegt wird. Grober Dreck kann mit klarem Wasser ausgespült werden. Gegebenenf­alls desinfizie­rt man sie. Der Verband oder das Pflaster wird täglich gewechselt – wenn eine Wunde nässt, auch häufiger.

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FOTO: FRANZISKA GABBERT/DPA Bei kleinen Schnittwun­den am Finger reicht ein Pflaster.

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