Für alle Wunden gerüstet
Im Haushalt sollte immer ein Sortiment an Pflastern und Verbänden griffbereit sein
(dpa) - Das Blut tropft – das allein ist schon Stress genug. Noch schlimmer wird es, wenn man dann noch hektisch etwas zum Verbinden sucht. Das muss nicht sein. Daher ist es wichtig, sich über dieses Thema immer wieder mal Gedanken zu machen: Welche Pflaster und Verbände gehören in den Haushalt? Wo lagert man sie am besten? Und: Muss man
ANZEIGE abgelaufene Produkte wirklich austauschen?
Die Aktion „Das sichere Haus“empfiehlt für Privathaushalte: Verbandschere, Gummihandschuhe, Pinzette, Wunddesinfektionsmittel sowie Mullbinden, Idealbinden, elastische Binden, Verbandpäckchen, Heftpflaster, Pflasterstrips, Wundschnellverband, Verbandwatte, Sicherheitsnadeln, Verbandklammern und zwei Dreiecktücher. Oder man schaut sich Vorschriften für Verbandskästen an. „Daran kann man sich auch für den privaten Haushalt orientieren“, sagt Professor Peter Sefrin, Bundesarzt beim Deutschen Roten Kreuz (DRK).
Damit es im Notfall einfach zu erreichen ist, sollte das Verbandsmaterial in greifbarer Nähe gelagert sein. Die Temperatur sollte dort konstant sein – Hitze, etwa durch Sonneneinstrahlung, kann den Kleber oder anderes Material beschädigen.
Die wichtigste Aufgabe von Verbänden und Pflastern ist: die Wunden sauber halten und so Menschen vor einer Infektion schützen. Deshalb sei es wichtig, dass sie in einem einwandfreien Zustand sind, betont Peter Sefrin. Und so schaut man vor dem Verbinden lieber zweimal hin: Ist die Vakuumverpackung intakt? Ist das Verfallsdatum abgelaufen?
„Klar wird ein Verband nicht im Sinne eines Lebensmittels schlecht“, sagt Sefrin. Dennoch könne nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums nicht mehr garantiert werden, dass das Material noch steril ist. Abgelaufene Verbände sollte man also regelmäßig austauschen. „Da kommt es nicht genau auf den Tag an“, so Ralf Sick, „aber in größeren Abständen sollte man sein Verbandszeug schon kontrollieren.“
Ein gut gefüllter Verbandskasten ist das eine, die korrekte Anwendung des Inhalts das andere. Die Wahl des Verbands hängt von der Größe der Wunde und der Stärke der Blutung ab. Sick: „Bei einer tropfenden, kleinen Wunde reicht ein Pflaster, bei einer starken Blutung braucht es den Druckverband.“
Und wann ist medizinische Hilfe gefragt? „Grundsätzlich kann man sagen: Wenn eine Wunde tief oder klaffend ist, also genäht werden muss, stark blutet oder sich entzündet, sollte man sich auf jeden Fall in medizinische Behandlung begeben“, beschreibt Sick. Wer eine Wunde versorgt, sollte beachten: Sie muss komplett sauber sein, bevor der Verband angelegt wird. Grober Dreck kann mit klarem Wasser ausgespült werden. Gegebenenfalls desinfiziert man sie. Der Verband oder das Pflaster wird täglich gewechselt – wenn eine Wunde nässt, auch häufiger.