Bundespolizei findet 165 Kilogramm CBD-Marihuana
(sz) - Die Bundespolizei hat bei einer Grenzkontrolle 165 Kilogramm CBD-Marihuana sichergestellt. Laut Pressemitteilung sitzt der Fahrer des polnischen Kleintransporters bereits aufgrund des Verdachtes der illegalen Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in der Justizvollzugsanstalt Kempten.
Bundespolizisten kontrollierten bereits am vergangenen Donnerstag am Grenzübergang Ziegelwies bei Füssen den Fahrer des Kleintransporters mit polnischer Zulassung. Der Mann gab zu verstehen, im Auftrag einer italienischen Firma von Italien in die Niederlande zu fahren. Bezüglich seiner Ladung legte der 55-Jährige einen internationalen Frachtbrief vor, in dem jedoch der Inhalt nicht genau deklariert war. Zudem händigte der Pole den Bundespolizisten drei in italienischer Sprache verfasste Kopien von Probenanalysen für Cannabisprodukte aus, die Ende September für eine italienische Firma erstellt worden waren.
Bei der Kontrolle der Ladefläche des Kleintransporters hätten die Beamten nicht nur den typischen Marihuanageruch wahrgenommen, sondern in den zwei schwarz folierten Paletten tatsächlich 165 Kilogramm Betäubungsmittel gefunden. Eine Einfuhr- beziehungsweise Durchfuhrgenehmigung konnte der Fahrer nicht vorweisen. Zuständigkeitshalber übernahmen Beamte des Zollfahndungsamtes München die weitere Bearbeitung des Falls und führten das mutmaßliche Rauschgift einer Analyse zur Bestimmung des THC/CBD-Gehaltes zu. Der THCWirkstoffgehalt lag demnach bei geringen 0,1 bis 0,2 Prozent, der CBDGehalt war jedoch deutlich höher, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Aufgrund der Gesamtmenge war der Tatbestand der illegalen Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge erfüllt. Nach Auskunft des Zolls gibt es selbst in den Niederlanden keinen legalen Markt für sogenannten CBD-Hanf.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kempten führten die Bundespolizisten den Beschuldigten am vergangenen Freitag beim Amtsgericht Kempten vor. Die zuständige Ermittlungsrichterin erließ gegen den Festgenommenen einen Untersuchungshaftbefehl. Die gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift des Zollfahndungsamtes und des Landeskriminalamtes führt nun die weiteren Ermittlungen.